Nach der Geburt setzt der Wochenfluss ein. Die mehrere Wochen andauernde Blutung ist ein gutes Zeichen dafür, dass sich der Körper regeneriert und die durch die abgelöste Plazenta entstandene Wunde heilt. Manchmal gerät die Blutung allerdings ins Stocken. Wir geben Tipps, wie du den Wochenfluss anregen kannst.
11 Tipps, die den Wochenfluss anregen
Der Wochenfluss gehört zur Heilung nach der Geburt dazu: Durch ihn werden Blut, Gewebereste und Wundsekret, das durch die Ablösung der Plazenta entstanden ist, aus dem Körper transportiert. Dabei ist die Blutung nicht jeden Tag gleich stark. Bewegst du dich z. B. viel, ist der Wochenfluss wahrscheinlich ein wenig stärker als an ruhigen Tagen. Wenn du aber das Gefühl hast, dass der Wochenfluss plötzlich weniger wird, kannst du ihn sanft unterstützen, um einem gefährlichen Wochenflussstau entgegenzuwirken. Mit diesen Maßnahmen und Hausmitteln lässt sich der Wochenfluss anregen:
- Stillen: Wenn du stillst, wird das "Kuschelhormon" Oxytocin ausgeschüttet, wodurch sich die Gebärmutter zusammenzieht. So wird die Rückbildung ganz natürlich angeregt. Wenn du nicht stillst, hilft es auch, innig mit dem Baby zu kuscheln, gerne mit viel Hautkontakt. Auch dabei schüttet der Körper das Hormon aus.
- Auf den Bauch legen: Auch wenn das nach der Schwangerschaft und erst recht nach einem Kaiserschnitt erstmal ungewohnt ist – durch die Bauchlage und den sanften Druck wird die Gebärmutter in der Rückbildung unterstützt und der Wochenfluss kommt wieder in Gang. Dazu knapp oberhalb des Schambeins ein zusammengerolltes Handtuch oder Kissen platzieren.
- Vorsichtige Rückbildungsgymnastik: In Absprache mit deiner Hebamme kannst du auch im Wochenbett schon erste Übungen für die Rückbildung machen. Sie regen den Wochenfluss sanft an.
- Oft aufs Klo gehen: Wenn die Blase über einen längeren Zeitraum voll ist, erhöht sich das Risiko eines Wochenflussstaus. Deswegen bitte darauf achten, regelmäßig Pipi machen zu gehen, auch wenn das Baby gerade alle Aufmerksamkeit fordert.
- Bauchmassage: Der sanfte Druck auf die Gebärmutter unterstützt den Wochenfluss. Dazu im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel kreisen. Noch angenehmer wird's mit pflegendem Öl.
- Wärme: Ein warmes Sitzbad mit Meersalz entspannt den Muttermund und fördert die Blutung. Dazu ein wenig warmes Wasser in die Badewanne einlassen und einen Esslöffel Meersalz dazugeben. Vor allem wenn du stillst, ist es wichtig, dass die Brüste nicht in Kontakt mit dem Wasser und damit möglichen Keimen aus dem Wochenfluss kommen. Deswegen das Wasser am besten höchstens bis zum Bauchnabel einfüllen. Du hast keine Badewanne oder sollst wegen einer Geburtsverletzung nicht baden? Auch ein warmes Kirschkernkissen kann den Wochenfluss anregen.
- Kälte: Auch das Gegenteil von Wärme soll helfen, den Wochenfluss anzuregen. Ein Coolpack auf dem oberen Rand der Gebärmutter fördert das Zusammenziehen. Bitte aber das Coolpack nie direkt auf die Haut legen, das kann zu Erfrierungen führen. Stattdessen in ein weiches Tuch einschlagen. Und bitte auch nur kurz anwenden.
- Fußbad: Heilpraktiker*innen schwören auf ein anregendes Fußbad. Dazu zweimal täglich 30 Gramm gelbes Senfmehl in 10 Liter 37 Grad warmem Wasser auflösen und die Füße 10 Minuten darin baden. Nicht wundern, das brennt ein bisschen. Danach gründlich abspülen und wenn du magst einölen.
- Stress lass nach: Die erste Zeit mit Baby ist echt fordernd. Suche dir deshalb so viel Unterstützung wie möglich, binde Partner*in, Familie und Freundeskreis mit ein und lass dir helfen. Ein wenig Zeit für dich selbst hilft ungemein bei der Entspannung – und der Wochenfluss kann wieder fließen.
- Sanfte Bewegung: Der Wochenfluss kann ins Stocken kommen, wenn du dich wenig bewegst. Frag deine Hebamme also, ob schon erste kleine Spaziergänge in Ordnung sind. Dann fließt das Blut oft wieder besser.
- Tee trinken: Unterstützend zu diesen Maßnahmen kann auch Rückbildungstee, bestehend aus Hirschentäschel, Frauenmantel und Melisse, helfen, den Wochenfluss anzuregen.
Die Nachsorgehebamme wird dich regelmäßig zum Wochenfluss befragen. Sie ist die beste Ansprechpartnerin für alle Fragen rund ums Wochenbett. Was in den ersten Wochen nach der Geburt sonst noch wichtig ist, seht ihr in unserem Video:
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So kannst du den Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt anregen
Nach einem Kaiserschnitt ist der Wochenfluss meist schwächer und hält kürzer an als bei einer vaginalen Geburt. Sprich bitte trotzdem mit deiner Hebamme darüber, wenn dir auffällt, dass plötzlich nur noch wenig Blut kommt. Um den Wochenfluss anzuregen, kannst du auch mit Kaiserschnittnarbe die genannten Tipps ausprobieren – die sind völlig unabhängig von der Art der Entbindung.
Entspannt fließt's besser
Ich habe meine Tochter per Kaiserschnitt zur Welt gebracht und hatte von Anfang an keinen besonders starken Wochenfluss. Schon nach einer Woche war die Blutung nur noch minimal. Meine Hebamme beobachtete das genau und gab mir den Tipp, öfter in Bauchlage zu schlafen. Anfangs hielt ich es für völlig ausgeschlossen, mich auf die schmerzende Kaiserschnittnarbe zu legen, doch es ging sogar überraschend gut. Allerdings brachte die Maßnahme keinen Erfolg, die Blutung ließ weiter nach.
Deswegen überwies mich die Hebamme ins Krankenhaus, wo per Ultraschall nachgesehen wurde, ob ich einen Wochenflussstau hatte. Die Ärztin konnte Entwarnung geben: "Offensichtlich haben die Kolleg*innen einfach sehr genau gearbeitet und mit der Plazenta schon viel Gewebereste entfernt." Kaum war ich zuhause, floss das Blut übrigens wieder – die Erleichterung und Entspannung konnten den Wochenfluss anscheinend wieder anregen.
So kannst du den Wochenfluss durch Homöopathie anregen
Unterstützend kannst du den Wochenfluss auch durch Homöopathie anregen. Die Pharmazeutische Zeitung empfiehlt Bellis perenis D6, aber auch Pulsatilla D6 oder Bryonia D6 sind bewährte homöopathische Mittel.
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