
Mehr Sex dank Corona? Laut Experten kann die Krise das Liebesleben verbessern
Corona und Sex
Eigentlich könnte man denken, dass Homeoffice und alle die Beschränkungen die Lust eher schmälern. Doch Sexualforscher und die Sextoys-Industrie sagen etwas anderes: Paare scheinen in der Krise mehr und sogar besseren Sex zu haben.
Langeweile steigert die Lust?
Psychotherapeut Wolfgang Krüger erwartet laut Welt.de, dass die Sexualität bei vielen Paaren verbessert wird, weil die Krise sie zu mehr Sex animieren würde. Die Menschen haben mehr Zeit und würden sich daher eher einander zuwenden.
"Grundsätzlich ist es so, dass in dieser Lockdownzeit mehr miteinander geschlafen wird."
Wolfgang Krüger, PsychotherapeutLeute kaufen mehr Sextoys und Toilettenpapier
Diese These oder Annahme bestätige auch die Sextoyindustrie, die aktuell boomt. Der Erotikversandhandel Amorelie vermeldete schon im letzten Jahr steigende Umsatzzahlen. Langeweile und mehr Zeit führt wohl dazu, dass Paare auch mehr ausprobieren und Neues wagen. Not macht einfach erfinderisch und neben der verstärkten Nachfrage von Toilettenpapier stieg auch die Nachfrage an Sexspielzeug: Im letzten November und Dezember seien 170 % bei Amorelie mehr Produkte gekauft worden als im April oder Mai.
"In den Zeiten der Isolation und der räumlichen Trennung haben wir bei Amorelie in der Tat einen Anstieg der Bestellungen verzeichnet."
Amorelie-SprecherinIn Krisenzeiten steigert sich die Lust
Paare oder Singles haben sich also im November und Dezember vielleicht durch den Sextoykauf auf den kommenden Lockdown vorbereitet. Denn jetzt haben sie viel Zeit, um einander zu entdecken und ihre Sexualität zu teilen. Sonst halten uns eben viele andere Vergnügungen davon ab. Jetzt sitzen wir alle zu Hause und beschäftigen uns mehr miteinander.
Für Wolfgang Krüger ist dies sehr nachvollziehber, denn in Krisenzeiten würden sich die Menschen immer nach Nähe und Sexualität sehnen. Dies gibt uns ein Gefühl von Sicherheit, die wir draußen vermissen. Der Lockdown führe Paare damit mehr zueinander, statt auseinander. Liebesbeziehungen würden sich in der Krise intensivieren.
Studie belegt Tendenz, dass Paare mehr Sex haben
Laut einer Umfrage der Hochschule Merseburg gaben über 70 % der Männer an, ihre Partnerschaft habe sich durch Corona nicht verschlechtert. Sogar 16 % finden, sie sei sogar besser geworden. Bei den Frauen berichten sogar 30 %, die Beziehung sei besser geworden. Dies liege vor allem am häufigeren Sex.
"Frauen, die eine verbesserte Situation in der partnerschaftlichen Situation unter Corona nennen, hatten im Durchschnitt häufiger Sex als diejenigen, die die Situation als verschlechtert charakterisieren."
Heinz-Jürgen Voß, Professor für Sexualwissenschaft und Sexuelle BildungSchwierige Partnerschaften würden im Lockdown mehr Probleme haben
Studienleiter Voß stelle jedoch insgesamt fest, dass Beziehungen, die vorher schon belastet und schwierig waren, die Herausforderungen des Lockdowns nicht meistern. Hier gäbe es eher die Zunahme an partnerschaftlichen Problemen. Eine Rolle spiele dabei auch die finanzielle und räumliche Situation eines Paares insgesamt. Diese Studie zur Sexualität könne zudem nicht generell für alle Partnerschaften gelten, sondern zeigt nur erste Anhaltspunkte. Denn es wurde nur ein kleiner Teil Menschen befragt.
Sexualforscher warnt: "Rumgammeln lässt die Attraktivität sinken."
Der Sexualforscher Krüger empfiehlt Paaren aktuell, sich füreinander schick zu machen und sich nicht vergammeln zu lassen. Man solle jedem Tag Strukturen geben und sich so zurechtmachen, als würde man außer Haus gehen. Das würde auch das Verlangen steigern und nicht zur Lethargie führen.
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