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Kleine Tricks

Jungen zeugen: Lässt sich das Geschlecht tatsächlich beeinflussen?

Jungen zeugen Geschlecht beeinflussen

Das Geschlecht ist egal, hauptsache gesund! Diese Aussage hört man immer wieder von Eltern. Dennoch haben viele Eltern ein Wunschgeschlecht und es kursieren viele scheinbare Tipps zu dem Thema. Einige Wissenschaftler sagen, es gäbe bestimmte Einflussfaktoren, andere Tricks, die man so liest, sind jedoch eher Mythen.

Geschlecht mit dem Mondkalender beeinflussen

Auch wenn die Reproduktionsmedizin schon ziemlich weit ist: Kinder machen und kriegen, ist immer noch ein natürlicher Akt auf den wir wenig Einfluss haben und kein Wunschkonzert. In manchen Ländern der Welt glaubt man jedoch daran, dass das Geschlecht eines Kindes sich schon bei der Zeugung beeinflussen lässt.

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Die Chinesen glauben z.B., dass ihr Mondkalender voraussagen kann, welches Geschlecht das Baby haben wird. Oder ist dies wissenschaftlich unterlegt? Nicht wirklich. Dennoch richten sich viele Eltern danach und teilweise klappt es tatsächlich. Doch ob dies ursächlich etwas mit der Stellung des Mondes zu tun hat, ist wohl eher im Bereich Esoterik angesiedelt.

Durch Orgasmus und engere Boxershorts Jungen zeugen

Man liest häufiger davon, dass ein Orgasmus beim Zeugungsakt die Chance auf ein männliches Baby erhöhen solle. Dabei würde im Uterus ein Milieu geschaffen, das die männlichen Spermien einladender finden und sich dann eher zur Eizelle bewegen als die weiblichen. Konkrete Untersuchungen gibt es hierzu jedoch nicht.

Ähnlich ist es auch mit der Vermutung, männliche Samen seien empfindlicher gegen Hitze. Daher sollte der Mann Wochen vor dem Akt möglichst nur weite und keine eng anliegenden Boxershorts und eher leichte Hosen tragen. So könne er die Hitzequelle reduzieren. Doch inwieweit Wärme hier wirklich ein Auslöser sein kann, dass die männlichen Samen eher mit der Eizelle verschmelzen, ist nicht bewiesen.

Jungen zeugen mit Ovulationstest

Es gibt tatsächlich jedoch unter Wissenschaftlern und Ärzten die Annahme, dass der Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs in gewisser Prozentzahl das Geschlecht beeinflussen können. Jungen zeugen könne man daher am ehesten, wenn man am Tag des Eisprungs direkt Sex hätte. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich eine männliche Spermie einnistet, denn diese seien kleiner und leichter und damit schneller als die weiblichen.

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Euren Eisprung könnt ihr entweder mit dem Eisprungrechner ausrechnen oder aber am genauesten mit einem Zykluscomputer, Ovulationstest oder der Deutung des weiblichen Zervixschleimes. Am genauesten ist dabei die symptothermale Methode, bei der eure Basaltemperatur sowie die Konsistenz des weiblichen Vaginalsekrekts als Messwerte genommen werden, um festzustellen, ob euer Eisprung kurz bevor steht. Wer nur ausrechnet, kann ihn immer nur erahnen.

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Kann ich berechnen, ob es ein Mädchen oder Junge wird?

Berechnen könnt ihr lediglich den Tag, an dem der Sex für ein bestimmtes Geschlecht günstiger sein soll. Für ein Mädchen soll dies einige Tage vor dem Eisprung sein. Da wie erwähnt die männlichen Spermien kleiner und flinker seien, sollte man direkt am Tag des Eisprunges miteinander schlafen. In jedem Fall kann es eure Chance erhöhen, überhaupt schwanger zu werden, wenn ihr euren Eisprung mit den obigen Mitteln berechnet. Denn das Zeitfenster für die Fruchtbarkeit der Frau ist nur wenige Tage groß.

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Kann ich durch eine bestimmte Ernährung eher einen Jungen zeugen?

Angeblich könne man auch durch seine Ernährung beeinflussen, welches Geschlecht man zeugt. Bei einem Jungen solle der Mann auf eher säurehaltig Speisen verzichten, denn männliche Spermien mögen diese nicht. Hier wäre eine Ernährung mit salzigen Lebensmitteln oder viel Gemüse angeblich zuträglich.

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Zudem legte im Jahr 2008 eine britische Studie nahe, dass die Ernährung der Mutter kurz vor der Zeugung einen deutlichen Einfluss auf das Geschlecht hätte. Nach der Befragung von einer Zahl von Frauen kam heraus, dass sich jene, die einen Jungen bekamen, eher hochkalorisch ernährten. Besonders interessant: Jene Frauen, die täglich Zerealien aßen, bekam zu 59% einen Jungen, im Gegensatz zu den Frauen, die selten bis nie frühstückten.

Experten warnen jedoch davor, zu sehr mit der Ernährung zu spielen, um ein bestimmtes Geschlecht bekommen zu wollen. Denn sowohl eine Diät kann in einer Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen, also auch zu fettiges und kalorienreiches Essen, dass darüber hinaus auch zu einer Schwangerschaftsdiabetes führen kann.

Geht entspannt an die Sache heran

Laut Studien würde auch Stress eine Rolle spielen: Gestresste Frauen würden eher ein Mädchen zur Welt bringen. Heißt das dann, dass die Entspannten eher einen Jungen zeugen können? Generell ist diese These umstritten und es gibt keinerlei Langzeitstudien und eindeutige Nachweise.

Insgesamt solltet ihr sowieso entspannt bleiben, was den Sex angeht, wenn ein Kinderwunsch besteht. Stress ist eigentlich nie gut, wenn ihr schwanger werden möchtet. Letztlich werdet ihr euer Kind lieben, egal ob es ein Mädchen oder Junge wird.

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Quelle: Tagesspiegel, Süddeutsche, Clearblue

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Katja Nauck

Erwartet nicht zuviel

Ich persönlich halte gar nicht so viel von all diesen Thesen und Mythen. Natürlich kann ich verstehen, dass Elternteile jeweils vielleicht eine bestimmte Vorstellung vom "Wunschkind" haben. Vor allem, wenn man schon sehr lange einen Kinderwunsch hat. Doch im Prinzip ist das Geschlecht im Moment der Geburt und wenn das kleine Bündel Leben dann vor einem liegt, vollkommen egal. Liebe richtet sich nicht nach dem Geschlecht. Und ist es nicht auch irgendwie gut, dass wir in diesen Bereich nicht auch noch eingreifen können? Wir Menschen können oder wollen schon so oft die Natur nach unserem Willen richten. Wäre das gut, wenn wir in diesem Bereich auch noch die Oberhand hätten? ...

Katja Nauck

Bildquelle: Getty Images/LaylaBird