In den Tagen vor der Periode kann der Körper teilweise verrückt spielen. Die hormonelle Umstellung führt bei vielen Frauen zu unterschiedlichen Symptomen. Manche haben vor oder sogar während der Periode mit Übelkeit zu kämpfen. Wenn du gerade davon betroffen bist, haben wir ein paar Tipps für dich, wie du die Beschwerden lindern kannst.
Warum die Periode Übelkeit hervorrufen kann
Der weibliche Zyklus wird von einem fein abgestimmten Anstieg und Absinken der weiblichen Sexualhormone bestimmt. Diese sorgen nicht nur dafür, dass ein potentiell zu befruchtendes Ei jeden Monat heranreifen kann, sondern beeinflussen den gesamten restlichen Körper und damit auch die Psyche.
An den wenigsten Frauen geht die Periode komplett spurlos vorbei. Manche haben nur wenige Beschwerden rund um ihre Menstruation und viele Frauen bemerken an typischen Begleitsymptomen, dass die Periode bald einsetzt. Beim sogenannten PMS (prämenstruelles Syndrom) kann auch Übelkeit und Erbrechen dazu gehören.
Was dabei im Körper passiert ...
Die letzte Zyklusphase vor der nächsten Menstruation nennt man Lutealphase. Diese reicht vom Eisprung bis zu dem Zeitpunkt, wenn die neue Blutung einsetzt. In den Tagen vor dem Eisprung steigt zuerst das luteinisierende Hormon an, das den Eisprung auslöst. Gleichzeitig steigt der Progesteronspiegel an, damit das Ei sich zur Gebärmutter bewegen kann und sich bei Befruchtung ggf. dort einnistet.
Progesteron wird im Gelbkörper gebildet. Wenn das Ei also nicht befruchtet wird, bildet sich der Gelbkörper zurück und das Progesteron fällt rapide ab. Auch der Östrogenspiegel, der für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut gesorgt hat, sinkt und die Schleimhaut wird abgebaut bis die Menstruation einsetzt, bei der das Gewebe abgesondert wird.
... und wie es zur Übelkeit führen kann.
Dieser krasse innerhalb weniger Tage ansteigende und absinkende Hormonspiegel löst diese verschiedensten Begleiterscheinungen im Körper aus. Übelkeit kann also vor der Periode und währenddessen entstehen, weil sich das Hormon Progesteron auch auf die Muskulatur in anderen Organsystemen auswirken kann.
Daher können Krämpfe im Magen-Darm-Trakt jetzt Übelkeit hervorrufen und es kann sein, dass du erbrechen musst. Das ist tatsächlich kein sehr häufiges Anzeichen für die Periode, aber es kommt manchmal vor. Die Blutung kann sogar von Kreislaufproblemen begleitet werden.
Du hörst das alles zum ersten Mal oder es ist lange her? Der weibliche Zyklus ist wahrlich ein Wunder. Im Video erklären wir die verschiedenen Zyklusphase bis zur Periode nochmal genauer:
Übelkeit & Periode: Könnte ich schwanger sein?
Normaler Weise hört die Übelkeit während der Periode wieder auf. Das ist soweit, sobald sich der Hormonspiegel wieder stabilisiert hat. Es kann aber auch sein, dass du noch während deiner Periode mit Übelkeit kämpfst. Solltest du jetzt Bedenken haben, dass du schwanger sein könntest, beruhigen wir dich gern: Das ist nicht möglich. Diese Übelkeit während der Periode hat nichts mit typischer Schwangerschaftsübelkeit zu tun. Du kannst nicht gleichzeitig schwanger sein und deine Periode haben, das schließt sich aus.
Manche Frauen haben aber eine sogenannte Einnistungsblutung, wenn sie schwanger sind. Das ist eine sehr kurze Form der Schmierblutung, aber keine Periode, die über mehrere Tage dauert. Wenn du also ungeschützten Sex während deiner fruchtbaren Tage rund um den Eisprung hattest, wäre eine Schwangerschaft möglich. Dann könnte auch Übelkeit auftreten. Wir empfehlen dir, dann einen Schwangerschaftstest zu machen, damit du Klarheit hast und dich nicht unnötig sorgst. Welche weiteren Anzeichen auf eine Schwangerschaft deuten könnten, liest du hier:
Was tun bei Übelkeit vor und während der Periode?
Manche Frauen begleitet die Übelkeit jeden Monat wieder vor oder während der Periode. Es gibt verschiedene Wege, wie du sie lindern kannst und etwas abmilderst. Einerseits kann Ernährung oder Sport ein Weg sein, wenn du aber akute kurzfristige Übelkeit hast, sind Präparate gegen Brechreiz oder pflanzliche Hormonpräparate sinnvoll.
- Ernährung: Gesunde Lebensmittel sind vor allem vor der Periode wichtig. Also eher Fingerweg von Junkfood & Co. und auf Alkohol, Nikotin und Koffein besser verzichten, denn diese verschlimmern es nur. Gegen Übelkeit helfen Tees aus Ingwer, Pfefferminze oder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee.
- Bewegung & Entspannung: Versuche dich zu entspannen, denn Stress kann die Übelkeit noch anfeuern. Helfen kann hier Yoga (oder sogenanntes Hormonyoga) oder Pilates und im Prinzip jede Sportart, die dich entspannt.
- Mittel gegen Übelkeit: Um die Übelkeit zu lindern, kannst du Tabletten gegen Reiseübelkeit wie Vomex nehmen (mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat). Gegen PMS-Beschwerden wird auch Mönchspfeffer empfohlen, der ein natürliches Progestern enthält. Ob sich das für dich eignet, musst du ausprobieren. Aber nimm nur eines davon und mixe solche Medikamente nicht wild.
Wenn die Übelkeit bei dir öfter mal vor der Periode auftaucht, solltest du mit deiner Gynäkologin sprechen. Diese kennt dich und deinen Zyklus genau, kann dich untersuchen und dir eventuell weitere Tipps und für dich passende Medikamente empfehlen.
Kann Übelkeit auf Endometriose hindeuten?
Natürlich kann Übelkeit mit Erbrechen auch immer einen Magen-Darm-Virus als Ursachen haben. Sobald dazu noch andere Symptome wie Durchfall und Fieber dazukommen, ist ein Virus sehr wahrscheinlich. Dann solltest du dich zu deinem Hausarzt begeben, der dir geeignete Medikamente verschreibt und dir Ruhe verordnet. Wenn sie jedoch häufiger direkt vor der Blutung wiederkehrt, dann ist ein Zusammenhang mit deinem Zyklus wahrscheinlich.
Manche Patientinnen mit der Erkrankung Endometriose (krankhafte Wucherung der Gebärmutter) klagen auch über monatliche Übelkeit im Zusammenhang mit ihrer starken schmerzvollen Blutung. Daher solltest du unbedingt mit deinem Gynäkologen sprechen, wenn du zusätzlich zur Übelkeit unter sehr starken Periodenbeschwerden leidest und deine Periode sehr lange anhält.
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen jedoch keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden direkt an eure Gynäkolog*innen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Frauenärzte im Netz, Endo-App, AWMF online