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Ingwer in der Schwangerschaft: Wie viel davon ist sicher?

Ingwer in der Schwangerschaft: Frischer Ingwer-Tee

Ingwer ist sowohl für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften als auch als Gewürz sehr beliebt. Roh als Ingwer-Shot, frisch als Tee oder in Smoothies oder als Pulver in Curry- oder Chai-Tee-Mischungen: Aber ist Ingwer in der Schwangerschaft sicher und wie viel davon ist am Tag unbedenklich?

Gerade in der Schwangerschaft sind manche Lebensmittel wegen ihrer Inhaltsstoffe besonders wichtig, andere meidest du aber besser, da sie nicht nur erwünschte Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben können. Das trifft besonders auch auf manche Gewürze zu. So ist auch der Verzehr von Ingwer in der Schwangerschaft nicht ganz ohne Nebenwirkungen.

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Ingwer ist ein echtes Superfood und kann auch in der Schwangerschaft richtig gesund für dich sein. Es gibt trotz vieler Studien zum Thema bisher keine offizielle Quelle, die von Ingwer während der Schwangerschaft komplett abrät. Besonders in kleinen Mengen kann die scharfe Knolle sogar sehr positive Eigenschaften für dich haben.

Warum ist Ingwer so beliebt?

Die Ingwerknolle wird zum einen wegen ihres unverwechselbar frischen und scharfen Geschmacks als Gewürz geschätzt. Und auch ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin und im Ayurveda seit jeher einen festen Platz haben, sind mittlerweile auch bei uns sehr beliebt.

So wird bei Erkältungen und grippalen Infekten gern heißer Ingwertee zur Linderung der Beschwerden getrunken. Ingwer hat durch seine antioxidativen und antientzündlichen Eigenschaften eine positive Wirkung auf das Immunsystem, wirkt antiviral und entzündungshemmend. Zudem löst er den Schleim und regt die Durchblutung an. Das fördert den Abtransport der Sekrete.

Studien belegen außerdem die Wirksamkeit von Ingwer bei Magen-Darm-Problemen, Reisekrankheit und Übelkeit.

Und ihr merkt es: Gerade in der Schwangerschaft ist er deshalb oft eine natürliche Alternative zu Medikamenten, die sich in dieser besonderen Zeit nicht wirklich eignen.

Wann ist Ingwer in der Schwangerschaft gesund?

Vor allem diese Eigenschaft macht die Ingwerknolle besonders für Schwangere attraktiv: Als bekanntes Hausmittel gegen Übelkeit kann Ingwer auch in der Schwangerschaft super helfen. Denn viele werdende Mütter leiden besonders zu Anfang unter Schwangerschaftsübelkeit. Der möchten viele Schwangere aufgrund möglicher Nebenwirkungen nicht mit herkömmlichen Medikamenten sondern mit alternativen Mitteln entgegenwirken. Dass Ingwer dabei hilfreich ist, zeigen auch Studien.

Dabei kannst du Ingwer als Tee, als Bonbons, kandiert oder pur einnehmen. Dafür kannst du dir ganz einfach ein Scheibchen der Knolle abschneiden, schälen und kauen. Lediglich von Ingwerpulver, vor allem in Kapseln, wird in der Schwangerschaft tendenziell abgeraten. Denn der getrocknete Ingwer hat meist eine viel höhere Konzentration an den Stoffen Shogaol and Gingerol, die in der Schwangerschaft unerwünschte Nebeneffekte haben können.

Wie viel Ingwer ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Bis zu 1 g Ingwer (1.000 mg) pro Tag gelten auch in der Schwangerschaft als unbedenklich. Klingt kompliziert? Ein Gramm ist etwa:

  • 1 TL (5g) frischer geriebener Ingwer und eine super Dosis für ein selbstgemachtes großes Glas Ingwertee oder als Zutat im Curry.
  • 2 Stück kandierter Ingwer
  • 4 Tassen (237 ml) fertig gekaufter Ingwertee

Wenn du möchtest, kannst du die Menge natürlich auch über den Tag verteilen.

Willst du aus medizinischen Gründen mehr einnehmen, sprich am besten mit deiner behandelnden Ärztin. Das empfiehlt auch das Medizin-Portal der Charité Embryotox, dass die Sicherheit von Medikamenten in der Schwangerschaft und Stillzeit erfasst.

Vorsicht bei den beliebten Ingwer-Shots: Sie enthalten oft eine viel höhere Dosis, weshalb wir sie euch in der Schwangerschaft nicht empfehlen. Es sei denn, ihr macht eure Ingwer-Shots selbst und schraubt den Ingwer-Anteil auf unter einen TL pro Portion runter.

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Wann ist Ingwer in der Schwangerschaft ungesund?

Ingwer steht in Verdacht, wehenauslösend zu wirken und kann Blutungen begünstigen bzw. verstärken. Daher sollte er nur in Maßen und in geringer Konzentration in der Schwangerschaft genossen werden, vor allem im dritten Trimester. Und auch nur, wenn du kein erhöhtes Risiko für Komplikationen hast.

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Zwar kam eine Studie in Südafrika bei der Befragung von 1.278 Schwangeren zum Schluss, dass Ingwer generell frei von Nebenwirkungen sei. Doch die Wissenschaftler*innen betonen auch hier die wehenauslösenden Eigenschaften. Deshalb steht Ingwer im Verdacht, das Risiko für Blutungen, vorzeitigen Wehen und Fehlgeburten begünstigen zu können, wenn er in hohen Dosen eingenommen wird.

Wichtig: Auch wenn Ingwer laut der aktuellen Studien als generell sicher eingestuft wird, besprichst du am besten individuell mit deiner Ärztin oder Hebamme, ob das Gewürz in deinem Fall geeignet ist.

Kann Ingwer Wehen fördern?

Wegen seiner wehenfördernden Eigenschaft, kann Ingwer Ende des dritten Trimesters ggf. helfen, die Geburt natürlich zu unterstützen. Allerdings empfehlen wir dir trotzdem, es bei der Höchstmenge von 1 TL zu belassen, wenn du es (unter der Aufsicht eurer Hebamme) mit Ingwer versuchen möchtest. Neben einem höheren Risiko für Sodbrennen gegen Ende der Schwangerschaft kann Ingwer auch das Blutungsrisiko erhöhen.

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Wie hilft Ingwer in der Stillzeit?

Auch stillende Mütter sollen laut einer Studie von der Kraft des Ingwers profitieren, um den Milchfluss anzuregen. Pluspunkt: Das Gewürz kann die Milchproduktion anregen, ohne Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Milch und damit auf das Baby zu haben.

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Während der Schwangerschaft hören wir jede Menge Dinge, die uns manchmal verunsichern - aber auch lustige Märchen sind dabei! Wir sprechen mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de über die beliebtesten Schwangerschaftsmythen:

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Dieses Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de.

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Bildquelle: Getty Images/CentralITAlliance

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