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Schockmoment

Blutungen in der Frühschwangerschaft: Die häufigsten Ursachen

Blutungen Frühschwangerschaft: Frau blickt besorgt
© Getty Images/Paolo Cordoni

Blutungen in der Frühschwangerschaft sind gar nicht so selten, lösen aber schnell große Angst aus. Besonders leichte Schmierblutungen können harmlose Gründe haben, die nicht gefährlich für Mama oder Baby sind. Blutungen können aber auch auf Komplikationen, Krankheiten oder eine Fehlgeburt hindeuten. 

Wie häufig sind Blutungen in der Frühschwangerschaft?

Statistisch gesehen treten Blutungen besonders häufig in der Frühschwangerschaft, also im ersten Schwangerschaftsdrittel, und vor Ende des zweiten Schwangerschaftsdrittels auf. Sie betreffen rund 20 bis 30 % der Schwangeren vor der 21. SSW. In der Hälfte der Fälle sind die Blutungen ungefährlich.

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Leider beginnt auch eine Fehlgeburt mit einer Blutung – und ihre Wahrscheinlichkeit ist in der Frühschwangerschaft am größten.

Deshalb ist es wichtig, dich bei den ersten Anzeichen einer Blutung medizinisch untersuchen zu lassen. Am besten, du gehst direkt in deine Frauenarztpraxis oder in die nächste Klinik, um deine Beschwerden abklären zu lassen. 

Welche Arten von Blutungen in der Frühschwangerschaft gibt es?

Art der Blutung

Bedeutung

hellrosa Ausfluss

schwache Blutung

brauner Ausfluss

ältere Blutung

hellrote Blutung

frisches Blut

dunkelrote Blutung

starke Blutung

klumpige Blutung

Gewebe oder geronnenes Blut

Viele Frauen bluten am Anfang der Schwangerschaft ab und zu, solche Kontaktblutungen sind dabei meistens sehr leicht und dauern nicht länger als ein bis zwei Tage.

Generell ist die Art und Stärke der Blutung aber kein sicherer Indikator dafür, ob diese harmlos oder gefährlich ist. Auch leichter rosa oder brauner Ausfluss kann auf eine Komplikation hindeuten, eine umgehende Untersuchung ist deshalb wichtig. 

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Bedeutet eine Blutung mit Gewebe eine Fehlgeburt?

Eine Fehlgeburt geht in der Regel mit Krämpfen, stärker werdender Blutung und dem Abgang von Gewebe einher. Auch kann klare Flüssigkeit mit abgehen. Eine periodenähnliche und klumpige Blutung kann manchmal aber auch auf geronnenes Blut (z. B. von einem leichten Hämatom oder der Hormonunstellung) hindeuten. Ein Ultraschall bringt Klarheit.

Was sind die Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft?

Die Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft sind vielfältig und im Vorfeld schwer einschätzbar. Selbst im Nachhinein lassen sich die Auslöser nicht immer bestimmen. Das sind die häufigsten Gründe.

Weniger gefährliche Ursachen

  • Einnistungsblutung: Die Einnistung der Eizelle um SSW 3 und SSW 4 kann die Gebärmutter reizen.
  • Hormonumstellung: Der Hormonhaushalt muss sich im ersten Trimester noch einpendeln. Schmierblutungen zum Zeitpunkt der Periode sind deshalb häufig.
  • (Leichte) Hämatome der Gebärmutter: Das sind kleine Risse in der Gebärmutterschleimhaut, die meist harmlos sind (siehe unten).
  • Endometriose: Gebärmuttergewebe im Bauchraum kann leicht bluten. Eine ärztliche Überwachung ist sehr wichtig.
  • Geschlechtsverkehr: Leichte Kontaktblutungen sind häufig und harmlos.
  • Gynäkologische Untersuchung: Ein vaginaler Ultraschall führt fast immer zu ungefährlichen Kontaktblutungen.
  • Körperliche Anstrengung: Überanstrengung und Stress lösen manchmal leichte Wehen oder Gebärmutterhämatome aus.
  • Verstopfung: Harter Stuhl und starkes Pressen können dazu führen, dass in den stark durchbluteten Schleimhäuten in Scheide oder Muttermund ein Äderchen platzt.
  • Infektionen: Scheide und Gebärmutterhals sind in der Schwangerschaft anfälliger dafür.
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Ernste Ursachen

  • Begonnene oder drohende Fehlgeburt: Der Verlust des Babys lässt sich in der Frühschwangerschaft leider selten aufhalten.
  • Vorzeitige Plazentaablösung: Selten, in der Frühschwangerschaft aber meistens mit Verlust des Kindes verbunden.
  • Frühe Plazenta praevia: Die Plazenta liegt hier zwischen Gebärmutter und Geburtskanal. Bis zur 24. SSW kann sie sich noch verschieben, muss aber überwacht werden.
  • Eileiterschwangerschaft: Die Einnistung der Eizelle außerhalb der Gebärmutter gilt als medizinischer Notfall.
  • Zervixinsuffizienz: Eine Muttermundschwäche erhöht das Risiko einer Frühgeburt, kann aber häufig behandelt werden.
  • Gerinnungsstörung der Mutter: Hat Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft, kann manchmal medikamentös behandelt werden.

In welcher SSW sind Blutungen häufig?

Blutungen können immer auftreten, sind in der 4. und 5. SSW aber besonders häufig. Vor allem rosa oder braune Schmierblutungen treten oft auf. 

Eine leichte Blutung kann auf die Einnistungsblutung hindeuten, die bei manchen Frauen eintritt, wenn die Eizelle an der Wand der Gebärmutter andockt.

Manchmal ist auch der Beginn der Periode bzw. der frühe Verlust der Schwangerschaft der Auslöser. Mit zunehmender Anzahl der Schwangerschaftswochen nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt und einer damit verbundenen Blutung stetig ab, so liegt das Risiko nach der 5. SSW bereits bei unter 20 % und ab der 8. SSW bei ca. 3 %.

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Einige Frauen bluten in der Frühschwangerschaft jeweils zum Zeitpunkt ihrer Periode, also um die 4. SSW, 8. SSW und 12. SSW, ohne dass dies Auswirkungen auf das Baby hat. Hier müssen sich einfach die Hormone noch einpendeln. 

Mit unserem Rechner kannst du deine aktuelle Schwangerschaftswoche berechnen.

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Was ist ein Gebärmutter-Hämatom?

Die in der Schwangerschaft stark durchbluteten Gefäße der Gebärmutter können schnell kleine Risse bekommen, die zu einer vaginalen Blutung führen. Ursachen sind die Einnistung der Eizelle (die sogenannte Einnistungsblutung), die hormonelle Umstellung oder Bluthochdruck.

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Schwerwiegende Auslöser für Hämatome der Gebärmutter sind viel seltener, können aber nur ärztlich abgeklärt werden. Auf diese Weise können auch eine Ablösung der Plazenta oder eine Frühgeburt mit einem Hämatom beginnen.

Jennifer Kober

Plötzlich verunsichert

In meiner zweiten Schwangerschaft hatte ich ab dem 2. Monat immer wieder leichte Blutungen. Der Grund war ein Hämatom und eine Placenta praevia, die sich bis zum 6. Monat von alleine verschob. Aber die Wochen dazwischen waren definitiv nervenaufreibend und von Unsicherheit geprägt. Mir taten Ruhe, vor allem aber auch Ablenkung gut (die war mit zweijährigem Kleinkind auch kein Problem).

Jennifer Kober

Wie werden Blutungen in der Frühschwangerschaft behandelt?

Können keine Komplikationen festgestellt werden, hilft es meistens, dich einige Tage zu schonen. Das muss keine strikte Bettruhe sein, aber häufige Pausen sind wichtig. Verzichte einige Tage auf Sport, Stress und Geschlechtsverkehr und sorge für viel Entspannung im Alltag. Meistens gibt sich die Blutung dann von allein. Auch Magnesium kann helfen, die Gebärmutter zu beruhigen.

Eine Blutung in der Schwangerschaft kann die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen wie frühem Blasensprung oder einer Frühgeburt leicht erhöhen. Deine Ärztin wird dich deshalb etwas strenger überwachen. 

Steckt eine medizinische Ursache hinter der Blutung, wird deine Frauenärztin die nötige Behandlung einleiten. Eine Gerinnungsstörung und Bluthochdruck werden meist medikamentös behandelt. Eine drohende Fehlgeburt kann in der Frühschwangerschaft aber leider meist nicht verhindert werden.

Auf welche Symptome muss ich bei Blutungen in der Frühschwangerschaft achten?

Eine Blutung in der Schwangerschaft sollte immer medizinisch abgeklärt werden, auch wenn sie nur sehr leicht ist oder du keine Schmerzen oder andere Symptome hast. Folgende Begleiterscheinungen deuten auf eine ernste Ursache hin:

  • Schmerzen im Unterleib
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Schwindel und Ohnmacht
  • Ausfluss

Wie wird eine Blutung in der Frühschwangerschaft abgeklärt?

Deine Ärztin wird dich gynäkologisch untersuchen und eine Ultraschalluntersuchung vornehmen, um den Herzschlag deines Babys und die Lage deiner Gebärmutter zu überprüfen.

Der Herzschlag kann meist ab SSW 6 erkannt werden. Auch die Prüfung des Rhesusfaktors ist bei Blutungen wichtig: Bist du rhesusnegativ, ist die sogenannte Rhesusprophylaxe nötig. Die Spritze gewährleistet, dass deine Antikörper die Blutkörperchen deines Kindes nicht bekämpfen.

Bei weiteren Symptomen kann eine Messung deines Blutdrucks und die Überprüfung deiner Blutwerte sinnvoll sein.

Hebammen können dir während der Schwangerschaft (und danach) mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Video findest du unsere Tipps für die Suche:

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Checkliste für die Untersuchung bei Blutungen in der Schwangerschaft

Deine Frauenärztin wird dir viele Fragen stellen und dich und dein Baby genau untersuchen. Da die Untersuchung sehr nervenaufreibend ist, kann es dir zur Vorbereitung helfen, folgende Punkte zu notieren:

  • Wie lange dauert(e) die Blutung (bisher)?
  • Welche Farbe hat die Blutung?
  • Waren Gewebeteile vorhanden?
  • Wie viele Tampons oder Binden hast du benutzt?
  • Hast du Schmerzen oder andere Symptome?

Schwangerschafts-Apps sind eine einfache Art, kleine oder größere Veränderungen und Beschwerden festzuhalten. Ich selbst fand hilfreich, dass man darin die Stärke der Blutung leicht sichtbar eintragen kann. So kannst du auch bei späteren Untersuchungen schnell Daten finden, an denen Symptome aufgetreten sind oder dein Ausfluss sich verändert hat.

Quellen: Berufsverband der Frauenärzte, Oxford University Press, American College of Obstetricians and Gynecologists

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