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Kleine Beatrice

Tapferes Baby überlebt den Corona-Virus auf Intensivstation

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In Italien kommt während der Corona-Krise ein Neugeborenes zur Welt und muss in den ersten Tagen seines Lebens bereits einen schweren Kampf aufnehmen. Allein auf der Intensivstation und ohne ihre liebenden Eltern kämpft die kleine Beatrice – und überlebt.

Als das Baby hohes Fieber bekam, fuhren sie ins Krankenhaus

Es muss für eine schwangere Mutter in Italien derzeit schon schlimm genug sein, ein Kind auf die Welt zu bringen. Italien wurde in Europa zum traurigen Symbol für die Corona-Krise. Bilder von überfüllten Intensivstationen, in denen die Ärzte machtlos zusehen mussten, wie Patienten starben, gingen um die Welt. In dieser Zeit gebar die Italienerin Marta Zaninoni ihre Tochter. Zunächst ging es ihr gut. Doch plötzlich bekam der wenige Tage alte Säugling hohes Fieber und sie mussten ins Krankenhaus fahren.

Dort kam dann nach einem Test die Schockdiagnose: Das kleine Mädchen hatte sich mit dem Corona-Virus infiziert. Beatrice durfte ihr Baby noch ein letztes Mal stillen und musste es dann in die Hände der Ärzte geben. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sie ihre Kleine vorerst das letzte Mal sehen und halten würde.

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"Ich hatte solche Angst, dass sie stirbt."

Das Baby kam sofort auf die Intensivstation und wurde beatmet. Beatrice und ihr Ehemann Marco durften das Krankenhaus daraufhin nicht mehr betreten. Es wurde ihr auch nicht erlaubt, Muttermilch in die Klinik zu bringen. Die Ärzte taten alles, um die kranken Patienten zu schützen und mussten leider dementsprechend handeln. Beatrice lag nun in dem Krankenhaus in Bergamo, das unter der Last des Patientenansturms fast zusammenbrach. Ihre Mutter gab dem tapferen Säugling daher den Beinamen "kleine Kriegerin von Bergamo".

"Ich hatte solche Angst, dass sie stirbt. Es war eine Zeit der vielen, vielen Tränen."
Marta Zaninoni, bild.de

18 Tage keinerlei Kontakt zum Baby

Die Eltern der Kleinen mussten nun zu Hause jeden Tag auf eine Nachricht aus dem Krankenhaus warten. Täglich kam ein Anruf, wie es der Kleinen geht. Ein verwackeltes Foto von der Intensivstation, auf der Beatrice lag, war das einzige Foto, das sie aus dem Krankenhaus bekamen und an das sie sich klammern konnten. Was muss es für eine Mutter bedeuten, nicht zu wissen, wie es dem Neugeborenen geht, ob es überlebt und ihm dabei keinen Trost schenken zu können? Zusammen mit ihrem Mann und den drei Geschwistern von Beatrice warteten sie zu Hause auf jedes positive Lebenszeichen - über quälende zwei Wochen lang.

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Endlich die gute Nachricht: Das Fieber sinkt und Beatrice darf nach Hause

Zunächst hatte das Baby weiter Fieber und das Gewicht nahm nicht zu. Ein paar Tage später ging es bergauf und die Temperatur sank. Diese Nachricht erlöste die ganze Familie vom quälenden Warten und sie konnten aufatmen. Am 23. März durften sie das Neugeborene nach Hause holen.

"Als wir sie holen durften, schrie sie wie am Spieß. Beim ersten Wort von mir war sie sofort ruhig. Sie hat mich erkannt, da bin ich mir sicher."
Marta Zaninoni, bild.de

Wie glücklich Marta und Vater Marco jetzt sein müssen, kann man nur erahnen. Auch wenn sie sich dem Baby aktuell nur mit Mundschutz nähern dürfen, können sie es wieder in den Armen halten. Ihre drei Geschwister müssen noch warten, bevor sie die Kleine küssen und knuddeln können. Obwohl es Beatrice zunächst gut geht, erfolgt am 9. April ein weiterer Corona-Test. Wir wünschen der Familie, dass dieser negativ ausfällt und die kleine Kriegerin wieder vollständig gesund wird. Glücklicherweise trinkt sie an der Brust ihrer Mutter und bekommt damit alles, was sie für einen gesunden Start benötigt.

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Katja Nauck

Tapferes Baby

Was diese Familie durchmachen musste, kann ich mir gar nicht vorstellen. Die 18 Tage des Wartens ohne ihr Neugeborenes sehen und halten zu dürfen, müssen die schlimmsten in ihrem Leben gewesen sein. Dazu noch das vollkommen überfüllte Krankenhaus und das Wissen, dass die Ärzte auf der Intensivstation um das Leben vieler Patienten kämpfen und der Säugling nur einer von vielen ist. Wie schön, dass die Kleine so tapfer war und hoffentlich auch weiterhin gesund bleibt.

Katja Nauck

Bildquelle: Getty Images/Ondrooo