Eine Fehlgeburt ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Zu wissen, welche Anzeichen und Ursachen auf eine Fehlgeburt hindeuten und welche Risiken du vermeiden kannst, geben Sicherheit und Hoffnung (und manchmal leider auch traurige Gewissheit).
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Eine Fehlgeburt zu erleiden ist wohl eines der schmerzhaftesten Erlebnisse, die einem als Frau widerfahren kann. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich musste leider selbst diese Erfahrung machen. Mit einer Fehlgeburt gehen viele Gefühle einher: Hilflosigkeit, Trauer, Wut, Schuld sind nur einige davon.
Fehlgeburten sind ein sehr belastendes Thema. Umso wichtiger, dass darüber geredet und informiert wird, denn viele Frauen fühlen sich alleine mit ihrem Erlebten und ihrem Wunsch nach Austausch und Informationen. Bei uns findet ihr Information und persönliche Erfahrungsberichte, die sich umfassend mit dem Thema beschäftigen und euch als Betroffene Hilfe bieten können.
Reden hilft
Mir persönlich hat es viel gebracht, über meine Fehlgeburt und meine Gefühle zu sprechen, denn erst dadurch habe ich erfahren, dass ich gar nicht so alleine mit meiner Erfahrung bin, wie ich dachte. Als ich begann über meinen erlittenen Verlust zu sprechen, offenbarten mir immer mehr meiner Freundinnen und Bekannte, dass es ihnen bereits ebenso ergangen war. Das holte mich aus meiner Einsamkeit und gab mir das Gefühl, mit meinem Leid nicht alleine zu sein. Eine Freundin schenkte mir damals außerdem das Buch "Gute Hoffung, jähes Ende", das mir ebenfalls gut getan hat.
Als Fehlgeburt wird ein Abgang der befruchteten Eizelle in den ersten 12 bis 24 Wochen der Schwangerschaft bezeichnet. Die meisten Fehlgeburten ereignen sich bereits in den ersten zwei Wochen einer Schwangerschaft – und das meist unbemerkt. Die werdende Mutter registriert sie in der Regel nicht einmal als solche, sondern erlebt die Abstoßung der befruchteten Eizelle als vorzeitige Regelblutung.
Wie kann ich einer Fehlgeburt vorbeugen, wenn ich eine Risikoschwangerschaft habe?
Solltest du zu einer möglichen Risikogruppe gehören, ist der enge Kontakt und die Beratung, inklusive Aufklärung und Untersuchung durch den Arzt oder die Ärztin deines Vertrauens wichtig.
Was kann ich tun, um eine Fehlgeburt zu verhindern?
Um eine Schwangerschaft bestmöglich vorzubereiten, sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden, um Anomalien, Vorerkrankungen und Infektionen auszuschließen. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, angepasster Bewegung und dem Verzicht auf Tabak, Alkohol und Drogen ist essenziell. Auch das Reduzieren von körperlichem und seelischem Stress sowie ggf. der Einsatz schwangerschaftserhaltender Hormontherapien können unterstützend wirken. Ergänzend helfen hochwertige Nahrungsergänzungsmittel wie Folsäure und Magnesium sowie seelische Stabilität, insbesondere wenn es schon einmal eine Fehlgeburt gab.
Sind Infektionen oft der Grund für eine Fehlgeburt?
Infektionen sind einer der häufigsten Gründe für Fehlgeburten. Wenn der Milchsäureschutzschild, der die Scheide vor Bakterien, Pilzen und Viren schützt, beispielsweise durch falsche Ernährung geschwächt ist, kann es leicht zu Infektionen kommen. Die bakterielle Vaginose trifft zum Beispiel 15 bis 20 % aller Schwangeren. Früh genug erkannt, lässt sie sich behandeln.
Ist eine Fehlgeburt durch zu viel Sport möglich?
Ob Sport eine Fehlgeburt auslösen könnte, wird von Wissenschaftlern bezweifelt. Extremsport und Leistungssport sind hier nicht gemeint, aber selbst daran ist der Körper solcher Hochleistungssportlerinnen ja gewohnt. Für alle anderen gilt: Ganz normale sportliche Aktivitäten sind in Ordnung, wenn du diese auch vor deiner Schwangerschaft regelmäßig ausgeführt hast. Sport kann im Gegenteil sogar helfen, deinen Körper zu stärken. So baut regelmäßige körperliche Aktivität zum Beispiel Stress ab und stärkt dein Herz-Kreislauf-System. Wenn du dir unsicher bist, was dein Sportpensum abgeht, dann bespreche dich mit deiner Gynäkologin. Und wenn sich irgendwas anders, schlechter anfühlt, als sonst beim Sport, oder gar weh tut, dann hör bitte sofort auf damit.
Was passiert nach einer Fehlgeburt?
Wenn du vermutest, dass du eine Fehlgeburt hattest, besuche schnellstmöglich deinen Frauenarzt, um feststellen zu lassen, ob du mit deiner Vermutung richtig liegst. Wenn deine Gynäkologin eine Fehlgeburt diagnostiziert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie es nun weitergeht, je nach Ausgangssituation. Hattest du bereits einen Abgang, was gerade in den ersten Schwangerschaftswochen häufig vorkommt, wird deine Frauenärztin nicht viel unternehmen. Mit einem Ultraschall wird sie kontrollieren, ob sich alle Zellen aus deiner Gebärmutter gelöst haben und keine Infektionsgefahr besteht. Ist bei der Untersuchung der Embryo, aber kein Herzschlag mehr vorhanden, gibt es normalerweise zwei Möglichkeiten: Fehlgeburt ohne Ausschabung oder mit Ausschabung.
Wie läuft eine Fehlgeburt ohne Ausschabung ab?
Viele Frauenärzt*innen empfehlen nach einer Fehlgeburt, diese ohne Ausschabung, mittels natürlicher Abstoßung, zu beenden. Bei den meisten Frauen setzt der Körper nach einer Fehlgeburt ein natürliches Notfallprogramm in Gang, das nach einigen Tagen zur natürlichen Abstoßung des Zellgewebes führt. Dies geht je nach Fortschritt der Schwangerschaft und der individuellen körperlichen Voraussetzungen mit einer normalen bis stärkeren Blutung einher – in der Regel ähnlich deiner Monatsblutung oder etwas stärker. Es kann auch zu leichten Kontraktionen kommen, wenn der Körper aktiv mithilft. Mehr Infos findest du im Artikel zum Missed Abort.
Wie läuft eine Ausschabung (Kürettage) nach eine Fehlgeburt ab?
Dabei wird unter einer leichten Vollnarkose die Reste des Embryos und des Mutterkuchens aus der Gebärmutterhöhle zu entfernen. Ein paar Stunden nach der kurzen, vaginal durchgeführten OP kannst du bereits nach Hause gehen. Auch hier kommt es zu (leichten) Nachblutungen und du musst dich einige Tage schonen. Gut, dass es seit 1. Juni 2025 den gestaffelten Mutterschutz nach einer Fehlgeburt gibt.