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Müde & mies drauf

Hashimoto Thyreoiditis: Symptome, die euch hellhörig machen sollten

Ärztin untersucht den Hals einer Patientin
© Getty Images/ stefanamer

Wenn das körpereigene Immunsystem die Schilddrüse angreift und diese in ihrer Funktion einschränkt, indem es sie zerstört oder krankhaft vergrößert, spricht man von Hashimoto Thyreoiditis. Symptome, die diese entzündliche Erkrankung begleiten, können dabei von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein.

Die zwei Formen von Hashimoto Thyreoiditis

Sowohl die klassische als auch die atrophische Form von Hashimoto Thyreoiditis verursachen auf Dauer eine Schilddrüsenunterfunktion.

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1. Die klassische Form: Vegrößerung der Schilddrüse („Struma-Bildung", auch als Kropf bekannt). Die Funktion wird eingebüßt.
2. Die atrophische Form: Zerstörung des Schilddrüsengewebes. Verkümmerung der Schilddrüse. Die Funktion wird eingebüßt.

Die klassische Form tritt häufiger auf als die atrophische.

Bei Ausbruch der Krankheit kann es aber zunächst zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen, die von völlig anderen Symptomen begleitet wird, als die Überfunktion. Das ist darauf zurückzuführen, dass es zunächst zu einer Entzündung der Schilddrüse kommt: Euer Körper beginnt, Antikörper gegen Eiweiße der Schilddrüse zu bilden, die sich darauf hin chronisch entzündet. 

Hashimoto Thyreoiditis Symptome können zunächst die einer Schilddrüsenüberfunktion sein

Durch die Entzündung wird eine große Menge der Hormone T3 und T4 freigesetzt, was wiederum die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion auslösen kann. Dazu gehören u.a. Unruhe, Stimmungsschwankungen, Herzrasen, Gewichtsabnahme und viele mehr.

Solltet ihr bei euch Auffälligkeiten beoabchten, geht zu eurem Hausarzt oder zu eurer Hausärztin und weist sie darauf hin. Durch eine gezielte Blutuntersuchung und einen Ultraschall der Schilddrüse können diese eine eventuell bestehende Schilddrüsen-Erkrankung feststellen.

Mit Fortschreiten der Erkrankung, sowohl in der klassischen als auch in der atrophischen Form, gehen diese Begleiterscheinungen zurück und machen sozusagen Platz für die typischen Hashimoto Thyreoiditis Symtome. Diese sind darauf zurückzuführen, dass die Schilddrüse nun eben nicht mehr zu viele T3 und T4 Hormone bildet, sondern zu wenige. Die Folge: eine Schilddrüsenunterfunktion.

Typische Hashimoto Thyreoiditis Symptome sind u.a.:

  • Gewichtszunahme, obwohl ihr nichts an eurer gewöhnlichen Ernährung verändert habt
  • Trockene Haare
  • Haarausfall
  • Ständige Müdigkeit
  • Depressive Verstimmungen (Beim Auftreten nach der Geburt denkt bitte auch immer an das wichtige Thema Wochenbettdepression)
  • Gedächtnisprobleme
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Trockene Haut
  • Verdauungsprobleme (Verstopfung)
  • Zyklusstörungen
  •  Fruchtbarkeitsprobleme/ Probleme, schwanger zu werden

Wichtig zu wissen ist, das diese Symptome nicht alle auftreten müssen und dass das Auftreten eines dieser Symptome noch kein Indiz für eine bestehende Hashimoto Thyreoiditis Erkranung ist.

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Haltet im Zweifel immer Rücksprache mit eurem Hausarzt oder eurer Hausärztin. Diese können euch auch zum Facharzt oder zu einer Fachärztin für u.a. Schilddrüsenerkrankungen überweisen. Das sind die so genannten Endokrinologen bzw. Endokrinologinnen.

Julia Windhövel

Gefühls-Chaos pur!

Als ich vor ein paar Jahren die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis bekam, brach für mich eine kleine Welt zusammen. Es fühlte sich mies an zu wissen, dass mein bis dahin immer so gesunder Körper plötzlich krank war, einen Teil von mir selbst zerstörte. Mir war natürlich irgendwo klar, dass es weitaus schlimmere Diagnosen gibt – daran zu knabbern hatte ich aber trotzdem. Rausgekommen ist es, weil ich plötzlich grundlos zugenommen habe und dauermüde war. Dass ich zu meiner Hausärztin gegangen bin, war dann gleich doppelt gut. Mein Freund und ich planten nämlich gerade unser erstes Baby, und da ich ziemlich schnell sehr gut eingestellt war (und wohl auch eine Menge Glück hatte), hat das mit der Schwangerschaft auch schnell geklappt. Bis heute merke ich nichts von meiner Erkrankung, gehe regelmäßig alle sechs Monate zur Kontrolle und achte auf meine Ernährung.

Julia Windhövel

Verschwinden die Hashimoto Thyreoiditis Symptome von allein wieder?

Hashimoto Thyreoiditis ist nicht heilbar – die Symptome können jedoch sehr gut therapiert werden. Sollte bei euch die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis vorliegen, werdet ihr von eurem Arzt bzw. eurer Ärztin Tabletten zur täglichen Einnahme verschrieben bekommen, die das künstliche Hormon Levothyroxin enthalten (T4). Dieses wird vom Körper dann in das T3 Hormon umgewandelt.

Ist der Hormonhaushalt wieder im Gleichgewicht, verschwinden auch die Hashimoto Thyreoiditis Symptome. Dies kann jedoch ein paar Wochen dauern. Wichtig ist, dass ihr die Tabletten immer streng nach ärztlicher Anweisung einnehmt und auch die Ernährungshinweise der Mediziner bzw. Medizinnerinnen (zum Beispiel zur Jodzufuhr) beachtet.

Du bist gerade schwanger und fragst dich, worauf du bei deiner Ernährung generell achten solltest? In unserem Video erfährst du mehr dazu:

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Schwangerschaftsmythen: Stimmt's oder stimmt's nicht?

Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an euren Arzt oder an eure Ärztin, Apotheker oder Apothekerin oder an eure Hebamme, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: hashimoto-thyreoiditis.de, deutsches-schilddruesenzentrum.deendokrinologie.netnetdoktor.de,

Bildquelle: Getty Images/ stefanamer