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Abnehmen in der Schwangerschaft: Gründe und warum es gefährlich werden kann

Abnehmen in der Schwangerschaft: Schwangere steht auf der Waage
© Getty Images/gpointstudio

Eine leichte Gewichtsabnahme in der Schwangerschaft kann im ersten Trimester ganz normal sein. Meistens holt dein Körper den Verlust in den kommenden Monaten mit Heißhunger locker wieder auf. Wenn du aber später oder stärker Gewicht verlierst, kann das gefährlich für dein Baby werden. Dasselbe gilt, wenn du mit Absicht eine Diät machst. Warum Abnehmen in der Schwangerschaft nicht empfohlen wird und welche Richtlinien für Gewicht und Übergewicht in der Schwangerschaft gelten.

Im Durchschnitt nehmen wir in der Schwangerschaft 1-2 kg pro Monat zu, denn unser wachsendes Baby sowie die Zunahme der Gebärmuttergröße und Fruchtwassermenge tragen zu unserem Gewicht bei. Genauso normal ist es, dass diese Gewichtszunahme bei vielen Mamas erst ab dem zweiten Trimester und dann rasanter passiert. Im ersten Trimester nehmen viele von uns sogar ab, weil uns die Schwangerschaftsübelkeit zu schaffen macht.

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Ist es gefährlich, wenn ich in der Frühschwangerschaft abnehme?

Im ersten Trimester etwas Gewicht zu verlieren, ist für viele Mamas normal. Denn wenn ab den ersten Wochen die Morgenübelkeit einsetzt, nehmen wir in der Regel weniger Kalorien zu uns als sonst.

Sorgen, wenn du am Anfang der Schwangerschaft wenige Kilos abnimmst, brauchst du dir erst mal nicht zu machen. Mutter Natur schickt uns in den Folgewochen meist rechtzeitig den berühmten Heißhunger hinterher, um die Nährstoffversorgung unseres Babys zu sichern. Zusätzlich kannst du mit einem guten Schwangerschaftsvitamin nachhelfen, um einem Nährstoffmangel vorzubeugen. 

Trotzdem ist es wichtig, die ungeplante Gewichtsabnahme ärztlich anzusprechen und dich durchchecken zu lassen. Besonders dann, wenn du unter starker Übelkeit leidest. Eine sogenannte Hyperemesis muss schnell behandelt werden, sonst kann sie deine Gesundheit und die deines Babys stark beeinträchtigen. 

Dazu können auch andere Erkrankungen außerhalb deiner frischen Schwangerschaft hinter einem Gewichtsverlust stecken.

Wann sollte ich in der Schwangerschaft abnehmen?

Es wird nicht empfohlen, in der Schwangerschaft abzunehmen, auch wenn du übergewichtig bist. Ein gezieltes Abnehmen in der Schwangerschaft durch eine Diät kann gefährlich für dein Baby werden und zu einer Unterversorgung führen.

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International übernommene Richtlinien des US Institute of Medicine und des National Research Council empfehlen die folgende Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, die sich am BMI der Mutter orientiert: 

  • BMI 22-25: 11,5 bis 16 kg
  • BMI 25-29,9: 7 bis 11,5 kg
  • BMI ≥ 30: 5 bis 9 kg

Wichtig ist, schon ab Beginn deiner Schwangerschaft an den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen. Dein Frauenarzt oder deine Frauenärztin werden dich individuell zu deinem Gewicht und deiner Krankengeschichte beraten. 

Was kann ich bei Übergewicht in der Schwangerschaft tun?

Ärzt*innen raten auch bei Übergewicht und Adipositas von einer Diät in der Schwangerschaft ab. Dagegen wird empfohlen, die Ernährung umzustellen und mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Hier ist es wichtig, dass dein Plan ärztlich begleitet wird. Eine gesunde Ernährung mit leichtem Sport kann sich sehr positiv auf deine Gesundheit und die deines Babys auswirken, Risiken verringern und dazu führen, dass du während der Schwangerschaft nicht zu viel zunimmst.

Risiken von Übergewicht in der Schwangerschaft

Übergewicht in der Schwangerschaft ist mit Risiken für dich und dein Baby verbunden, deshalb ist es wichtig, dass du zusammen mit deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin von Beginn an einen Plan machst, der sich auf deine Ernährung, die besten Untersuchungsmethoden und Geburtskliniken bezieht. Ein hohes Gewicht in der Schwangerschaft erhöht das Risiko von:

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Starkes Übergewicht kann das Risiko einer Frühgeburt oder Fehlgeburt erhöhen. Dazu kann es bestimmte Untersuchungen, wie einen Ultraschall, schwieriger machen, um die Entwicklung des Babys zu überwachen. Hier kann es ggf. Sinn machen, in ein größeres medizinisches Center oder eine Geburtsklinik zu gehen, wo die neuesten Geräte zur Verfügung stehen.

Klar, am besten ist es, mit einem gesunden Gewicht in die Schwangerschaft zu starten, bei Übergewicht also schon vor der Schwangerschaft etwas abzunehmen. Weil sich Babys aber nicht selten überraschend ankündigen (und dazu jeder Körper und alle Umstände unterschiedlich sind), ist das natürlich nicht immer realistisch.

Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass eine gesunde Ernährung und Sport in der Schwangerschaft auch bei Übergewicht einen großen Unterschied machen kann. Denn die meisten Risikofaktoren für dich und dein Baby, die aus einem hohen Gewicht resultieren, sind auf einen hohen Blutzuckerspiegel und eine hohe Kalorienzufuhr zurückzuführen. Beides lässt sich mit einer gesunden, ballaststoffreichen Ernährung und regelmäßiger Bewegung besser in den Griff kriegen.

Wie kann ich mich in der Schwangerschaft gesund ernähren?

Auch wenn wir immer wieder hören, wir sollten für zwei essen, bezieht sich der Rat auf die Qualität und den Nährstoffgehalt, nicht die Menge oder Kalorienanzahl. Tatsächlich ist unser Kalorienbedarf während der Schwangerschaft nur 10 % höher als sonst! Das sind ca. 200 bis 300 Kcal, die wir mehr benötigen.

Was rapide ansteigt, ist unser Bedarf an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien. Daher ist eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und vorzugsweise zuckerarmem Obst, fettarmem Eiweiß und ungesättigten Fettsäuren besonders empfehlenswert. Unser Ernährungsplan für einen stabilen Blutzuckerspiegel gibt hier viele gute Tipps:

Noch mehr Infos zu gesunder Ernährung in der Schwangerschaft und den besten Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffquellen haben wir hier:

Die gesunden, superleckeren Snacks im Video sind voller Vitamine und halten den Heißunger länger fern:

Gesunde Snacks: Diese 5 sind lecker und ganz schnell zubereitet Abonniere uns
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Darf ich im 2. und 3. Trimester abnehmen?

Ein Abnehmen im zweiten oder dritten Trimester kann schwere Folgen für dein Baby haben. Denn jetzt ist die Organentwicklung zum Großteil abgeschlossen, seine Gehirnentwicklung und sein Wachstum nehmen dafür rasant zu. Deshalb ist eine konstante, verlässliche Nährstoffversorgung essentiell, um Fehlentwicklungen und chronischen Erkrankungen vorzubeugen. Auch eine Frühgeburt, Fehlgeburt oder stille Geburt können Folgen einer strikten Diät in der Schwangerschaft sein. 

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Du nimmst langsamer zu oder verlierst ungewollt Gewicht? Eine leichte Fluktuation kann total normal sein. Dein*e Gynäkolog*in wird dich aber genau untersuchen wollen, denn ein Gewichtsverlust in der späteren Schwangerschaft kann auch auf eine Plazentainsuffizienz hindeuten, die sich per Ultraschall und CTG ausschließen lässt. 

Diäten in der Schwangerschaft

Diäten sind in der Schwangerschaft nicht empfohlen, denn eine einseitige Ernährung, Nährstoff- oder Kalorienreduktion kann der Entwicklung deines Babys schaden. Versuche dagegen, auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu achten und dich regelmäßig zu bewegen,

Wichtig: Wenn es dir schwerfällt, die Waage jeden Monat in die Höhe steigen zu sehen, bist du nicht allein. Für viele Mamas, besonders dann, wenn sie vor der Schwangerschaft auf ihren Körper und ihre Gesundheit geachtet haben, ist die Gewichtszunahme eine größere Umstellung, als gedacht.

Dazu war als Gen X und Millenials unsere Umwelt von Kleinauf stärker von verzerrten Schönheitsidealen, Diäten und Essstörungen geprägt denn je zuvor. So können mit einer Schwangerschaft oft längst verdrängte Gedanken, Erfahrungen und vergangene Traumata erwachen oder plötzlich ganz neue Sorgen dazukommen. Wichtig ist, dich jemandem anzuvertrauen: Deiner Hebamme, deiner Frauenärztin oder auch einer dieser Anlaufstellen:

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: Berufsverband der FrauenärzteNational Library of Medicine, National Library of Medicine, Robert Koch Institut, Helios Gesundheit

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