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Gut zu wissen!

Schwanger trotz Stillen: Warum das möglich ist, wie man es verhindert und wie man es fördert

Schwanger trotz Stillen

Ja, man kann schwanger trotz Stillen werden! Was diejenigen beachten müssen, die das nicht möchten. Und Tipps zum Schwanger werden trotz Stillen bei erneutem Kinderwunsch.

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Inzwischen weiß es wahrscheinlich fast jede(r): Dem Baby die Brust zu geben ist keine sichere Verhütungsmethode! Selbst wenn die Periode nach der Geburt noch nicht wieder eingesetzt hat, besteht die Möglichkeit, schwanger trotz Stillen zu werden.

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Schwanger trotz Stillen: Warum funktioniert das theoretisch auch ohne Periode?

Bei manchen Frauen setzt die Regelblutung bereits wenige Wochen nach der Geburt des Babys wieder ein, andere haben über ein Jahr keine Periode. Das hängt vor allem davon ab, wie viel man stillt. Die Erfahrung zeigt, dass die Regel bei Mamas, die mindestens vier Mal am Tag die Brust geben, am längsten wegbleibt. Denn dadurch, dass beim Stillen das milchbildende Hormon Prolaktin versetzt wird, wird die Reifung der Eizellen in den Eierstöcken eingeschränkt.

Warum man dann trotzdem schwanger trotz Stillen werden kann? Weil der Eisprung bekanntlich VOR der Regelblutung kommt. Es kann also durchaus sein, dass im Körper bereits wieder eine Eizelle heranreift, auch wenn die Frau noch keine Periode nach der Geburt hatte. Erwischt man die fruchtbaren Tage und die Eizelle wird vor dem Eisprung befruchtet, ist man logischerweise auch wieder schwanger. Die Empfehlung der Frauenärzte lautet deshalb, sich fünf oder sechs Wochen nach der Entbindung wieder um Verhütung zu kümmern, wenn man in neun Monaten nicht das nächste Baby bekommen möchte.

Schwanger trotz Stillen: Welche Verhütungsmethode ist geeignet, das zu verhindern?

Es gibt verschiedene Methoden zur Verhütung, die die Milchbildung nicht beeinflussen:

  • Kondom
  • Diaphragma
  • Kupferspirale
  • Hormonspirale, weil das von ihr abgegebene Hormon Gestagen keinen Einfluss auf die Muttermilch hat
  • Mini-Pille, da sie auch mit dem Hormon Gestagen funktioniert und niedriger dosiert ist als die klassische Kombinationspille (frühestens sechs Wochen nach der Geburt)

Verhütung nach der Geburt: Alles, was du darüber wissen musst im Überblick

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Diese Verhütungsmethoden sind für Stillende NICHT geeignet

Nicht geeignet ist dagegen die klassische Pille, da die enthaltenden Östrogene die Milchproduktion verringern können. Diese sollten nur Frauen nehmen, die nicht oder nicht mehr stillen. Außerdem muss dafür die erste Regelblutung nach der Geburt abgewartet werden. Auch Verhütungspflaster und Vaginalring arbeiten mit Östrogen und sind deshalb für Stillende das falsche Verhütungsmittel.

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Tipps zum Schwanger werden trotz Stillen: So klappt es mit dem nächsten Wunschkind

Gerade bei Mamas, die länger als ein paar Monate die Brust geben und vielleicht sogar der Empfehlung der WHO folgen, das sogar zwei Jahre zu tun, kann es natürlich sein, dass ein erneuter Kinderwunsch aufkommt, während sie noch stillen. Sie wollen also Schwanger werden trotz Stillen. Kann das funktionieren?

Aus oben genannten Gründen ist die Fruchtbarkeit in der Stillzeit eingeschränkt. Wo keine reife Eizelle ist, kann natürlich auch kein neues Kind entstehen. Es kann also durchaus eine Weile dauern, bis sich eine erneute Schwangerschaft einstellt.

Um die Fruchtbarkeit zu erhöhen, gibt es ein paar Tipps zum Schwanger werden trotz Stillen: Es kann schon helfen, die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auszudehnen. Bei Babys, die schon Beikost bekommen oder bereits normal vom Familientisch essen, kann man beispielsweise nur noch in der Nacht stillen. Auch nur noch tagsüber zu stillen kann helfen, den "normalen" Zyklus wieder in Gang zu bringen.

Schwanger trotz Stillen: Darf ich trotz erneuter Schwangerschaft meinem Kind weiter die Brust geben?

Normalerweise spricht nichts dagegen. Allerdings sollten Frauen, die bereits eine oder mehrere Fehlgeburten hatten oder Erfahrungen mit starken, vorzeitigen Wehen gemacht haben, das mit ihrem Gynäkologen absprechen. In der Regel ist es so, dass sich das Hormon Oxytocin, das beim Stillen freigesetzt wird, erst dann auf die Gebärmutter auswirkt, wenn das Baby geburtsreif ist.

Es gibt aber auch Gründe, dass das Stillen in der Schwangerschaft beendet wird:

  • empfindliche Brustwarzen der stillenden Schwangeren
  • plötzlicher "Unwillen" gegenüber dem Stillen
  • oft verminderte Milchproduktion in der Schwangerschaft, wodurch sich viele Stillkinder selbst abstillen
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Schwanger trotz Stillen: Wird das Ungeborene trotzdem gut versorgt?

Ja, der Körper der Mutter regelt das. Erst einmal bekommt das Ungeborene im Bauch alle Nährstoffe, die es braucht. Dann kommt das Stillkind an die Reihe, weil die Muttermilch weiterhin alles enthält, was es braucht. Für sich selbst sorgt der Körper der Mama zum Schluss. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die stillende Schwangere gut auf sich selbst achtet. Dabei können helfen:

  • gesunde, ausgewogene Ernährung
  • bewusste Ruhepausen
  • je nach Bedarf Nahrungsergänzungsmittel wie Eisen oder Zink, die über die obligatorische Folsäure-Einnahme hinaus gehen. Das bitte mit dem Frauenarzt besprechen!

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Bildquelle: Jose Luis Pelaez Inc / Getty Images

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