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Babyschlaf

Stillen in der Nacht: Warum das für ruhige Nächte sorgen kann – aber keine Durchschlafgarantie ist

Stillen in der Nacht

Ganz oben auf der Wunschliste der meisten Eltern stehen ruhige Nächte, die für Eltern und Baby erholsam sind. Da Babys von Natur aus nicht durchschlafen können, ist es ganz normal, dass sie mehrfach nachts aufwachen und Milch trinken möchten. Stillen in der Nacht kann eine große Hilfe sein, die Nächte ein wenig ruhiger zu gestalten. Wie gelingt das am besten und muss ich mir Sorgen machen, dass das Kind irgendwann nur noch an der Brust einschlafen kann?

Wie man in der Nacht am besten stillt

Ob man es als angenehmer empfindet, sich nachts zum Stillen im Bett aufzusetzen, es sich in einem Stuhl bequem zu machen oder einfach liegen zu bleiben, probiert man am besten einfach mal aus. Wichtig ist, dass es sich für Mama und Kind gut anfühlt und beide dabei entspannen können. Am unkompliziertesten ist es sicher, im Bett zu bleiben, sich auf die Seite zum Kind zu drehen und dieses so liegend anzulegen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass Mama und Kind nicht aufstehen müssen; sie können so auch beide einfach beim Stillen wieder einschlummern.

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Hier eine kleine Anleitung für das Stillen im Liegen:

  • Lege dein Baby auf die Seite, mit dem Kopf dir zugewandt
  • Drehe dich dann selbst auf die Seite, sodass die Brust, die du geben möchtest, unten liegt
  • Ziehe dein Baby dann sanft mit dem Kopf auf Höhe deiner Brust und ganz nah zu dir heran und lass es so andocken
  • Stelle immer sicher, dass dein Baby sicher liegt, die offene Bettseite also immer mit einem stabilen Stillkissen oder zum Beispiel durch das Beistellbett gesichert ist

Wenn du dich unsicher fühlst, wende dich an deine Hebamme oder Stillberaterin. Diese können dir auch noch viele weitere angenehme Stillpositionen zeigen.

Die richtige Kleidung zum Stillen in der Nacht

Empfehlenswert ist es, sich vor der Geburt ein Stillnachthemd oder –Shirt zu besorgen, das kann auch einfach ein Kleidungsstück sein, das man vorne aufknöpfen kann. Wenn nicht gerade sommerliche Temperaturen in der Wohnung herrschen, kann es nur mit Still-BH bekleidet nachts nämlich schnell zu kühl werden. Wer nachts nicht Still-BH und Top anziehen möchte, kann auch einfach ein bequemes Still-Oberteil anziehen, das wie ein BH anliegt, sodass man die Stilleinlagen befestigen kann.

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Kann das Stillen in der Nacht beim Durchschlafen helfen?

Wie gesagt: Kein Baby kann von Geburt an nachts durchschlafen. Babys müssen regelmäßig wach werden, um Nahrung aufzunehmen und um sich zu vergewissern, dass sie noch beschützt werden. Wenn man unter einer durchgeschlafenen Nacht versteht, ein paar Stunden am Stück zu schlafen, in denen man kaum richtig wach wird, kann das Stillen in der Nacht in der seitlichen Liegeposition auf jeden Fall hilfreich sein.

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Erwartet man allerdings, dass ein Kind gestillt wird und dann automatisch acht Stunden durchschläft, wird man enttäuscht werden, denn das ist eben von der Evolution so nicht vorgesehen. Das gleiche gilt übrigens für Flaschenkinder – auch diese schlafen nicht eher durch, nur, weil sie mit der Flasche gefüttert werden.

Was sind Milchbläschen?

Wie oft muss man nachts stillen?

Das hängt ganz vom Bedürfnis des Kindes und auch seinem Alter ab. In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt wird sich das Baby nachts wahrscheinlich alle ein bis zwei Stunden melden, denn sein Magen ist noch winzig klein und die Muttermilch schnell verdaut. Mit der Zeit wird der Abstand zwischen den Stillmahlzeiten dann langsam größer. Der Magen kann mehr Nahrung aufnehmen und es dauert wiederum länger, bis diese verdaut ist. Allerdings wird es auch dann immer wieder Phasen geben, in denen das Kind nachts (und auch tagsüber) wieder öfter gestillt werden möchte.

Stillen in der Nacht dient nicht nur der Nahrungsaufnahme

Das Saugen an der Brust und der damit verbundene Körperkontakt wirken beruhigend und befriedigen das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Übrigens: Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt in ihren Stillempfehlungen keine maximale Stilldauer an – wer möchte, kann also auch viele Jahre das Stillen in der Nacht und am Tag genießen (spätestens mit Beginn des 7. Lebensmonats aber natürlich in Kombination mit Beikost).

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Kann ich in der Nacht stillen und tagsüber die Flasche geben?

Es klingt so praktisch: Tagsüber bekommt das Kind die Flasche. Denn Flaschen spülen und Milchpulver portionieren fällt wach und mit mehr Energie leichter. Will die Mama arbeiten, kann sie das Kind beim Partner oder der Partnerin lassen. Und ist sie mit dem Kind unterwegs und möchte draußen nicht stillen, bekommt es eben ein Fläschchen. Nachts wird das Baby dann in Ruhe gestillt, Mama und Kind können so direkt wieder einschlummern.

Theoretisch ist das auch so möglich und jede Mutter, die sich das so wünscht, sollte das einfach mal ausprobieren. Oft ist die Flaschen-Stillen-Kombination allerdings nicht so einfach umzusetzen, wie man es sich wünscht. Nicht jedes Kind akzeptiert ohne Weiteres das Fläschchen, nicht jedes Kind schafft den permanenten Wechsel zwischen dem Saugen an der Flasche und der Brust. Und nicht jedes Kind, das direkt nach der Geburt das Fläschchen bekommen hat, schafft es problemlos zurück an die Brust.

Aber: Mit Geduld und vor allem mit Hilfe einer erfahrenen Hebamme bzw. Stillberaterin ist ganz viel möglich und keine Mama sollte zögern, ihre Wünsche auszusprechen und die bestmögliche, individuelle Lösung für sich und ihr Baby zu finden.

Stillen in der Nacht: Wie lange darf ich nachts stillen?

Klappt das Stillen nachts und tagsüber gut, fragen sich viele Mamas irgendwann, wie lange sie das eigentlich noch so weitermachen dürfen. Hinter dieser Überlegung steht oft die Angst, das Kind werde nie lernen, ohne Stillen einzuschlafen. Auch ich hatte diese Sorge – und ich kann dir versichern: sie ist unbegründet.

Irgendwann schläft jedes Kind alleine ein

Ich weiß noch, wie meine Hebamme damals mit einem Ausgenzwinkern zu mir sagte, dass sie noch nie von einem Kind gehört habe, das nicht irgendwann gelernt habe, allein (ein)zu schlafen. Sie versicherte mir, dass es vollkommen in Ordnung sei, meine Tochter noch so lange nachts und zum Einschlafen zu stillen, wie es für uns beide okay sei.

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Ich bin ihr noch immer sehr dankbar für diese Ermunterung, mich einfach auf mein Gefühl zu verlassen, denn irgendwann hat sich das Stillen in der Nacht und am Tag bei uns einfach ausgeschlichen. Unsere Tochter zog vom Familienbett übers Beistellbett in ihr eigenes Bett in ihrem Zimmer (und auch das, ohne ihr oder mir Druck zu machen oder irgendwelche Schlaftrainings).

Wie gewöhne ich meinem Kind das Stillen in der Nacht ab?

Wer das nächtliche Stillen reduzieren möchte, sollte sich zunächst bewusst machen, dass es sich beim Aufwachen in der Nacht und dem Bedürfnis nach der Brust nicht um eine schlechte Angewohnheit handelt, die man dem Kind abgewöhnen sollte. Aufwachen und Stillbedürfnis sind von der Natur vorgesehen. Sie reduzieren sich mit fortschreitendem (Schlaf) Entwicklung des Kindes von allein und ganz individuell.

Das bestätigt auch der Kinderarzt und Autor des Bestsellers „Babyjahre“, Remo H. Largo. Kleine Babys „können noch nicht durchschlafen. Es ist daher quälend und sinnlos, junge Säuglinge schreien zu lassen. Es gibt keiner Hinweise, dass Kinder eher durchschlafen, wenn die Eltern sie schreien lassen“ (aus: Remo H. Largo „Babyjahre“).

Weiter Tipps zum Thema Stillen, findet ihr auch in diesen Ratgebern:

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Stillen ist toll ... meistens zumindest. Unsere 20 Still-No-Gos helfen dir zu einer entspannten Stillbeziehung – auch wenn du gar nicht stillst oder stillen willst! ;-) Übrigens können auch Männer stillen. Ein Scherz? Finde es heraus.

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Beim Schlaftraining für Babys gehen die Meinungen auseinander. Folgenden Methoden, die nicht unumstritten sind, gibt es:

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Was tun, wenn einen das Stillen in der Nacht belastet?

Was man aber versuchen kann, falls einen das nächtliche Stillen sehr belastet, ist, dem Kind – im Idealfall erst nach dem ersten Geburtstag – ein alternatives Einschlafritual anzubieten. Dahinter steht die Überlegung, dass wenn ein Kind lernt, abends ohne Stillen einzuschlafen, es auch nachts nicht mehr darauf zurückgreifen wird. Das wird allerdings nicht von heute auf morgen klappen. Deswegen ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und ein Ritual zu wählen, das über einen längeren Zeitraum durchführbar ist. Klar ist es möglich, das Kind zum Einschlafen mit dem Buggy oder im Auto durch die Gegend zu fahren – auf Dauer ist das aber eine sehr aufwendige Lösung.

Die Empfehlung meiner Hebamme lautete: Versuche einfach mal, deine Tochter im Bett liegend im Arm zu halten und zu kuscheln, bis sie beruhigt einschläft. Sie hatte Recht. Mit der Zeit klappt das immer besser, bis unsere Tochter es schließlich schaffte, im Beistellbett neben uns einzuschlafen, indem sie meine oder die Hand des Papas festhielt.

Heute findet das Einschlafritual in ihrem Zimmer statt – auch dieser Übergang hat gedauert, aber letztlich hat es geklappt. Mit ein wenig Geduld kann das Stillen in der Nacht also tatsächlich immer weiter reduziert werden. Wichtig ist es, sich ein paar Wochen Zeit zu nehmen, um ein alternatives Einschlafritual einzuführen., Denn dann kann dem Kind irgendwann mit dem gleichen beruhigten Gefühl wie an Mamas Brust auch ohne Stillen einschlafen.

Manchmal haben Babys auch trotz Einschlafstillens Probleme einzuschlafen. Wir geben hier einige Tipps, woran das liegen kann und wie du deinem Kind helfen kannst, in seinen Schlaf zu finden.

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Bildquelle: Getty Images/Andrey Zhuravlev

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