Bisher wissen wir dank Forschenden, dass vor allem Übergewicht, hohes Alter und Vorerkrankungen einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion begünstigen. Doch jetzt haben Wissenschaftler*innen noch einen neuen Faktor entdeckt, der uns alle überrascht.
Patient*innen mit Parodontitis erkrankten häufiger schwer an Corona
Wissenschaftler*innen und Zahnmediziner*innen aus Katar untersuchten den Zusammenhang zwischen gesunden Zähnen und der Schwere einer Covid-19-Erkrankung. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichten sie im "Journal of Clinical Periodontology". Nadya Marouf vom Institut für Mundgesundheit der Hamad Medical Corporation in Doha wertete dafür Patientenakten von über 568 Patient*innen aus.
Dabei fiel ihnen auf, dass Corona-Erkrankte mit einer Parodontitis, also einer Zahnfleischerkrankung, häufiger intensivmedizinisch behandelt werden mussten als solche mit gesunden Zähnen. Es schien sogar darauf hinzudeuten, dass unter diesen Erkrankten die Sterberate höher sei.
Darum begünstigt eine Zahnfleischerkrankung einen schwereren Corona-Verlauf
Man stellte bei der Studie fest, dass die Bakterien aus dem Mund, die für eine Erkrankung des Zahnbettes verantwortlich sind, die Lunge erreichen können und zusätzlich infizieren. Das stellte man vor allem bei Menschen fest, die an einem Beatmungsgerät angeschlossen waren. Daher kam es laut Mariano Sanz, einem Beteiligten der Studie, womöglich zur Verschlechterung des Gesundheitszustands des Corona-Patienten. Außerdem seien die Werte mehrerer Marker, die im Körper auf Entzündungen hindeuten, bei jenen Erkrankten mit einer Parodontitis erhöht gewesen.
Parodontitis bevorzugt untersuchen
Als Schlussfolgerung ihrer Studie weisen die Zahnmediziner*innen darauf hin, dass das Krankenhauspersonal bei Einlieferung eines Corona-Infizierten auch die Zahngesundheit untersucht und mit Antiseptika behandelt. Damit könne eine Übertragung der Mundbakterien in die Lunge bzw. den Rest des Körpers verhindert werden.
Zudem würden die Studienergebnisse es erfordern Parodontitis als weiteren Risikofaktor für die Corona-Erkrankung anzusehen. Denn die Studie würde zeigen, wie sich diese Entzündung im gesamten Körper ausbreiten könne.
Regelmäßige Zahnuntersuchung empfohlen
Wer also bereits jetzt zu einer Corona-Risikogruppe gehört, sollte jetzt besonders regelmäßig zur Zahnkontrolle gehen und sein Zahnfleisch untersuchen lassen. Wer schon länger unter Zahnbettentzündung und Zahnfleischbluten leidet, sollte dies unbedingt behandeln lassen und besonders vorsichtig sein. Das bestätigt auch die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. gegenüber NTV.
Bildquelle: Getty Images/AndreyPopov
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