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No drinks, no drugs but Rock'n Roll: Mit diesen Tipps kannst du auch schwanger aufs Konzert oder Festival gehen

Schwanger auf Konzert
© familie.de/Midjourney

Die Konzert- oder Festivaltickets sind schon seit Monaten gekauft und nun erfährst du, dass du schwanger bist? Ob du guten Gewissens schwanger auf ein Konzert gehen kannst, was du in jedem Fall beachten solltest und ob Musik für das Baby im Bauch zu laut sein kann.

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Kann man als Schwangere auf Konzerte gehen?

Das Wichtigste vorweg: Wenn deine Schwangerschaft komplikationslos verläuft und du dich gut fühlst, spricht nichts dagegen, schwanger Konzerte zu besuchen. Sogar auf Festivals kannst du gehen, wenn du dich fit genug dafür fühlst. Im Zweifel sprich deine Hebamme oder Gynäkologin an – sie kennen deine individuelle Situation und können dir sicher einen Rat geben.

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Kann Musik für das Baby im Bauch zu laut sein?

Schon ab der 15. SSW nimmt der Fötus Geräusche von außen wahr, in der 23. SSW ist der Hörsinn schon sehr gut ausgebildet. Allerdings dämpfen die Bauchdecke, das Fruchtwasser und die Gebärmutter Außengeräusche je nach Frequenz um 30 bis 60 Dezibel (dB) ab. Hinzu kommt, dass es im Bauch alles andere als leise ist: Herzschlag und Darmgeräusche der Mama sorgen für einen Geräuschpegel von etwa 80 dB. Es braucht also schon einen ordentlichen Lärmpegel von außen, damit dein Kleines Musik als laut wahrnimmt.

Trotzdem: Auf einem Pop-, Rock- oder Metal-Konzert, auf einem Festival oder im Club beträgt die Lautstärke schon mal 110-130 dB. Je dünner die Gebärmutterwand mit der fortschreitenden Schwangerschaft wird, desto deutlicher hört das Kind alles, was um es herum passiert. Möglicherweise wird dein Baby also durch laute Musik geweckt und ist dann auch die folgenden Stunden noch unruhig. Wenn der Lärm ein seltenes Ereignis darstellt, trägt dein Kleines davon aber wahrscheinlich keinen Schaden davon.

Zu oft solltest du dein Baby sehr lauter Musik aber nicht aussetzen – daher ist auch Arbeiten in einer lauten Umgebung für Schwangere durch das Mutterschutzgesetz verboten. Denn großer Lärm hat unerwünschte Wirkungen auf das Ungeborene:

  • Stress: Wenn die Lautstärke oft zu groß ist, kann Cortisol durch die Plazenta ausgestoßen werden – die das Stresshormon dann ins Fruchtwasser abgibt. Somit erhöht sich das Risiko des Kindes, ADHS oder eine Herz-Kreislauferkrankung zu entwickeln.
  • Hörverlust: Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass Babys ab 90 dB eine angeborene Schwerhörigkeit für hochfrequente Töne davontragen können.
  • Frühgeburt: Das Risiko, dass das Baby zu früh auf die Welt kommt, gilt als leicht erhöht, wenn die Mama in der Schwangerschaft oft großem Lärm ausgesetzt ist.

Wenn du die Lautstärke auf dem Konzert also als unangenehm und heftig wahrnimmst, geh lieber nach hinten, wo es ruhiger ist, oder nach Hause.

Du hast dich entschlossen, Musik während der Schwangerschaft doch lieber auf dem Sofa zu hören als im Club oder Stadion? Unser Video gibt einen Überblick über die besten Musik-Streamingdienste:

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Schwanger auf Konzert: Was beachten?

"Wenn die Mama glücklich ist, ist es auch das Baby": An diesem Spruch ist sicher was dran. Denn Glückshormone haben auch auf das Baby eine positive, entspannende Wirkung. Ganz egal übrigens, ob dir klassische Musik gefällt oder du doch lieber Rock hörst. Auch ist tanzen in der Schwangerschaft durchaus gesund und regt die Durchblutung an. Um das Konzert als Schwangere allerdings wirklich genießen zu können und weder dich noch dein Baby zu gefährden, solltest du einige Dinge beachten:

  1. Gehörschutz tragen: Wie gesagt – extreme Lautstärke verursacht Stress. Schütze dein Gehör und dein Baby, indem du Ohrstöpsel trägst.
  2. Lieber nach hinten: Vor allem bei Rockkonzerten empfiehlt es sich als Schwangere nicht, sich direkt hinter die erste Absperrung zu stellen. Vom Pogo-Circle solltest du dich lieber fernhalten, um nicht angerempelt zu werden oder zu stürzen. Manche Venues bieten separate Bereiche für Menschen mit Handicap oder Schwangere. Auch eine Sitzgelegenheit in der Nähe ist sicher eine gute Idee.
  3. Hygiene beachten: Die Toiletten auf Konzerten und Festivals sind oft nicht besonders sauber. Achte hier noch mehr als sonst darauf, dir gut die Hände zu waschen und vermeide es, dich auf die schmutzige Klobrille zu setzen. Ein paar Hygienetücher in der Handtasche zu haben, schadet nicht.
  4. Gut versorgen: Ideal sind Konzerte, die nicht zu voll sind und bei denen du nicht ewig anstehen musst, um etwas zu trinken und zu essen zu bekommen. Wenn erlaubt, nimm dir ein Fläschchen Mineralwasser für alle Fälle mit und einen kleinen Snack, falls es dir flau oder schwindlig wird.
  5. Nicht trinken, nicht rauchen, nicht kiffen: Selbstverständlich sind Alkohol und Drogen in der Schwangerschaft absolut tabu. Um sicherzugehen, dass du nicht aus Versehen aus einem falschen Glas trinkst oder dir jemand etwas in den Drink mischst, lass dein Getränk nie aus den Augen. Raucherbereiche meiden – auch Passivrauch ist schädlich für dein Baby.
  6. Hör auf dein Gefühl: Wenn du den Bass im Bauch als unangenehm empfindest, du dich unwohl fühlst, es dir zu eng wird oder zu anstrengend, geh nach Hause. Keine Band der Welt ist es wert, dass es dir in der Schwangerschaft schlecht geht.
  7. Kein Stagediving: Die Security-Kräfte sehen es ohnehin nicht gerne – als Schwangere solltest du dich natürlich erst recht nicht in die Menge stürzen. Zu groß ist das Risiko, dass du und dein Baby verletzt werden. Lass dich in deiner Schwangerschaft lieber von Partner oder Partnerin auf Händen tragen, nicht beim Crowdsurfing.
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Daniela Hamburger

Konzerte ja, aber nicht mit Vollgas

Ich wusste damals noch nicht sicher, ob ich schwanger bin, hoffte es allerdings. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Tickets für Montreal und Donots, zwei Punkbands, bei deren Konzerten es ordentlich abgeht. Ich entschloss mich, hinzugehen, hielt mich allerdings vom Moshpit und der Bar fern und genoss die Musik lieber von weiter hinten und bei Mineralwasser. War cool, trotzdem war ich irgendwie froh, als es vorbei war und mich niemand hart angerempelt hatte. Zum Granada-Gig im 4. Monat ging ich dann lieber nicht – ich befürchtete, dass es in dem engen Club, in dem es nur Stehplätze gab, zu wild abgehen würde und hatte kein gutes Gefühl dabei.

Ein paar Wochen später besuchten wir aber noch ein Mark Knopfler-Konzert, eher ruhig und mit Sitzplatz. Da brauchte ich keine Angst vor Remplern zu haben. Damals konnte ich schon spüren, dass das Baby den Gitarrensound wahrnahm, hatte aber kein schlechtes Gefühl dabei. Mein Mann deckte den Bauch trotzdem noch mit meiner Jacke zu, um die Geräusche abzudämpfen – sicher ist sicher. So konnten wir alle das Konzert genießen und ich glaube, die Glückshormone kamen auch bei der Kleinen an.

Daniela Hamburger

Schwanger aufs Festival: Was beachten?

Wie gesagt, wenn es dir gut geht, kannst du auch mit Babybauch aufs Festival. Achte aber bitte gut auf dich. Neben den Tipps fürs Konzert kannst du noch Folgendes beachten, um Festivals genießen zu können:

  • Nicht schwer tragen: Vom Auto zum Zeltplatz ist es bei großen Festivals manchmal schon ein ordentliches Stück Weg. Bitte achte darauf, kein schweres Gepäck zu tragen und dich nicht zu überanstrengen.
  • Bequem schlafen: Schlafen ist als Schwangere für viele schon zu Hause im bequemen Bett nicht ganz unproblematisch. Wenn dann noch ein Dauerlärmpegel und ein harter Zeltboden dazukommen, wird's schnell ungemütlich. Packe dir daher auf jeden Fall eine gute Luftmatratze und eine extra Isomatte ein. Und stell das Zelt lieber irgendwo auf, wo nicht ganz so viel los ist, damit niemand drüberstolpert und dich verletzt.
  • Vor Sonne schützen: In der Schwangerschaft ist ein guter UV-Schutz noch wichtiger als sonst. Also immer Sonnencreme dabeihaben und den Schatten suchen, wenn's zu heiß wird.

Quellen: Bundesverband der Hörsysteme-Industrie e. V., Apotheken Umschau

Geniales Musik-Quiz: Erkennst du alle Hits an der ersten Zeile?

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