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Maßvoll trainieren

Wie viel Sport ist bei Kinderwunsch okay?

Sport bei Kinderwunsch
© Getty Images/klebercordeiro

Der weibliche Körper benötigt für eine Schwangerschaft einen möglichst regelmäßigen Zyklus und bestimmtes Hormongleichgewicht. Durch Sport kann der Zyklus tatsächlich beeinflusst werden – positiv wie auch negativ. Gibt es eine Regel, wie viel Sport bei Kinderwunsch gut ist und was zu viel?

Was die Fruchtbarkeit beeinflusst

Die Fruchtbarkeit einer Frau hängt nicht nur vom Alter und ihrem Eizellenvorrat ab. Sondern auch vom hormonellen Zusammenspiel im Zyklus. Wenn Östrogen, Progesteron, Testosteron & Co. zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Verhältnis da sind, kann sich eine befruchtete Eizelle am besten einnisten. Wird das hormonelle Gleichgewicht gestört, kann sich das schon negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Das kann vor allem bei hormonellen Erkrankungen wie Gelbkörperschwäche, Hashimoto oder einem zu hohen Prolaktinwert vorkommen. Solche "Störungen" können aber z.B. auch durch Über- oder Untergewicht ausgelöst werden oder auch exzessiven Sport.

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Kurz gesagt: Es gibt Frauen, die dadurch nicht regelmäßig einen Eisprung haben. Das zeigt sich daran, dass die Periode sehr unterschiedlich kommt, mal ausbleibt und mal extrem stark ist oder in ihrer Dauer variiert. Kein Eisprung bedeutet eben auch, dass keine Eizelle befruchtet werden kann. Dann ist es sehr schwierig für eine Frau, schwanger zu werden. Auch das richtige Maß an Sport spielt daher bei Kinderwunsch tatsächlich keine unerhebliche Rolle.

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Gesunder Sport bei Kinderwunsch

Bewegung ist für einen gesunden Körper und das hormonelle Gleichgewicht von Vorteil. Denn vor allem übergewichtige Frauen haben häufiger Probleme, schnell schwanger zu werden. Aber auch Untergewicht kann zu Unfruchtbarkeit führen. Ärzte raten Frauen mit Übergewicht daher häufig zum Abnehmen, wenn sich eine Schwangerschaft nicht so leicht einstellt. Dazu gehört nicht nur eine Ernährungsumstellung auf gesunde ballaststoffreiche und vitaminreiche Lebensmittel, sondern auch viel Bewegung. Das heißt jedoch nicht, dass ihr jetzt zur Extremsportlerin werden solltet. Genau das kann nämlich das Gegenteil hervorrufen.

Ausschlaggebend für die Frage "Welcher Sport bei Kinderwunsch ist okay?" ist euer Zyklus und der Eisprung. Wenn ihr regelmäßig einen Eisprung habt und eure Hormonwerte ansonsten okay sind, könnt ihr im Prinzip jede Sportart auch bei Kinderwunsch betreiben. Das kann von Radfahren über Joggen bis Schwimmen alles sein. Auch Mannschaftssportarten wie Fußball oder Volleyball wären okay. Es kommt auch ganz auf eure Fitness an und eben auf euer Gewicht bzw. eure sonstige körperliche Verfassung.

Messt mal ein halbes Jahr euren Eisprung und lasst eure Hormonwerte und weitere wichtige Werte durch ein Blutbild von eurer Gynäkologin bestimmen. Sie kann euch dann sagen, ob alles im grünen Bereich ist oder ein Wert etwas zu niedrig oder zu hoch. Dann besprecht ihr danach genau, ob ihr ggf. medikamentös nachhelfen solltet.

Zu viel Sport bei Kinderwunsch

Studien haben bereits gezeigt, dass Profi- und Extremsportlerinnen häufiger Probleme mit Unfruchtbarkeit haben, weil ihr Zyklus sehr unregelmäßig sein kann. Wenn ihr also mehr als dreimal die Woche mehrere Stunden täglich Sport treibt, ist es ratsam, diesen etwas herunterzufahren. Das kann ein Grund sein, warum sich keine Schwangerschaft einstellt.

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Aber ab wann ein bestimmter Sport bei Kinderwunsch zu viel ist, hängt auch von deinem Gewicht und Körper ab. Bei übergewichtigen Frauen kann ein intensives Training sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken, während eher untergewichtige Frauen maßvoll Sport treiben sollten, um nicht noch mehr abzunehmen. Solange euer Zyklus völlig ausgeglichen ist und sich ein Eisprung einstellt, ist das ein gutes Zeichen.

Es gibt also wie bei allem keine Regel, die für jede Frau gilt. Die Tendenz ist klar, aber was für eine Frau im individuellen Fall richtig gut sein kann, könnte sich für eine andere eher negativ auf Zyklus und Eisprung auswirken. Sprecht mit euren Gynäkologen, wenn sich über eine bestimmte Zeit keine Schwangerschaft auf natürlichem Wege einstellt und ihr unsicher seid, ob ihr zu viel oder zu wenig wiegt oder zu viel oder zu wenig Sport treibt.

Sport bei Kinderwunsch: Was euch gut tut

Kinderwunschärzte und -ärztinnen raten vor allem bei Fertilitätsproblemen zu moderaten Sportarten. Schwimmen, Spaziergänge, Yoga, Pilates, Rücken- oder Beckenbodentraining ist bei Kinderwunsch immer eine gute Idee. Was euch persönlich Spaß macht und sich mit mittlerer Anstrengung ausführen lässt, tut eurem Körper auch gut. Bewegt euch regelmäßig, aber übertreibt es nicht, macht nur so viel wie euer Körper schafft. Trainieren bis zur Erschöpfung kann zu Herzkreislaufstörungen führen und euch die Energie für die Befruchtung nehmen.

Vorsichtig sollten alle diejenigen sein, die gerade in einer ICSI- der IVF-Behandlung sind. Eure Ärzte werden euch sagen, an welchen Tagen ihr auf bestimmte Sportarten verzichten solltet und es eher langsam angehen müsst.

Eine Schwangerschaft benötigt sehr viel Energie, die bei extremem Sport für den Bewegungsapparat verbraucht wird. Außerdem besteht bei bestimmten Sportarten für Untrainierte schneller ein Verletzungsrisiko. Vor allem rund um den Eisprung herum soll der Körper anfälliger für solche Verletzungen sein. Welche Sportarten euch in welcher Zyklusphase gut tut, erfahrt ihr hier:

Quellen: ÄrzteZeitung, IVF-Fruchtbarkeit.de, Daysy.de

Psychotest: Bin ich bereit für ein Baby?

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