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Hitzewallungen in den Wechseljahren: Was euch helfen kann

Hitzewallungen Wechseljahre, Frau fächert sich Luft zu
© Getty Images/Highwaystarz-Photography

Mitten am Tag: Urplötzlich überkommt euch eine Hitzewelle, vom Dekolleté bis zum Gesicht werdet ihr rot und schwitzt, teilweise begleitet von weiteren Symptomen. Manche Frauen ereilt es nur nachts, andere ganz unvorhersehbar tagsüber. Fast 75 % der Frauen klagen in den Wechseljahren über Hitzewallungen, die echt unangenehm sein können. Es gibt viele Mittel und Wege, wie ihr diese behandeln könnt.

Hitzewallungen: Was ist das?

Hitzewallungen sind wohl das bekannteste Symptom für die Wechseljahre einer Frau, weil davon auch viele Frauen betroffen sind in dem Alter. Manche Frauen ereilt diese Beschwerde zum Glück gar nicht und andere haben noch eine Reihe von häufigen Symptomen. Hitzewallungen treten im Gegensatz zu normalem Körperschweiß nicht aufgrund einer körperlichen Anstrengung, Stresssituation oder äußerlichen Wärme auf. So äußert sich eine Hitzewelle bei Frauen in und nach der Menopause:

Hitzewallungen in den Wechseljahren sind plötzlich auftretende Hitzeschübe im Körper. Die Hitze kommt sozusagen "angeflogen" und die Wärme breitet sich minutenweise wellenartig im Körper aus. Sie entsteht, weil die Blutgefäße geweitet und stärker durchblutet werden. Dabei steigen auch Blutdruck und Hauttemperatur, und wir schwitzen.

Meist breitet sich die Hitze von der Brust aus in den Kopf und die Haut in dem Bereich rötet sich. Die Welle kann auch begleitet sein von Herzrasen, Herzklopfen, Schwindel und Kopfschmerzen. Die Betroffene fühlt sich kurzzeitig sehr unwohl und ist in ihren Handlungen gestört. Manche Frauen bekommen während der Hitzewellen sogar Fieber oder ihnen wird übel.

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Wie oft, wann und in welcher Länge sie auftauchen, ist von Frau zu Frau sehr verschieden. Gynäkologin und Autorin Dr. med. Sheila de Liz beschreibt das so:

"Eine Hitzewallung kann zwei bis drei Minuten andauern oder auch bis zu 30 Minuten. Hat man das Phänomen bereits bei der Mutter oder bei der Arbeitskollegin beobachtet, ahnt man schon, dass es nicht zum Lachen ist. Oft beginnen sie sporadisch, wenn man in der Übergangsphase, also in der Perimenopause, ist. Manche erleben sie vorwiegend nachts, andere eher tagsüber und einige Tag und Nacht. Bei einigen Frauen ist es im Winter schlimmer als im Sommer, bei anderen genau umgekehrt. Manche haben sie ein paarmal die Woche, andere mehrmals am Tag."
Dr. med. Sheila de Liz "Woman on Fire", S. 69

Wie werden Hitzewallungen in den Wechseljahren ausgelöst?

Die exakte Ursache dieses Phänomens in den Wechseljahren sei noch nicht genau bekannt. Eine Theorie besagt, dass sie vom vegetativem Nervensystem im Gehirn ausgelöst werden, das für die Atmung, den Stoffwechsel und die Körpertemperatur verantwortlich ist. Diese können wir selbst nicht bewusst regulieren. Ausgelöst wird dies wahrscheinlich durch die sinkende Östrogenzufuhr. Die bereits zitierte Frauenärztin merkt an, dass diese körperlichen Reaktion letztlich nur ein Hilferuf des Körpers ist: Ihm fehlt das wichtige hormonelle Gleichgewicht, dass alles steuert. Die Hormone in den Wechseljahren spielen einfach verrückt.

Wenn der Östrogenspiegel stark schwankt

Vor allem das schwankende Östrogen soll die Hitzewallungen auslösen. Der Körper reagiert darauf scheinbar mit diesen Symptomen, die es für die Frau sehr unangenehm machen. Mit dem Beginn der Wechseljahre verändern sich die Zyklen: Die Eisprünge werden weniger, die Periode kommt seltener, Östrogen und Progesteron sowie Testosteron werden in unterschiedlicher Menge produziert und sind starken Schwankungen unterworfen. In der Periomenopause, also den Jahren bis zur wirklich letzten Blutung, der Menopause, dominiert das Östrogen noch stark. Danach fällt es plötzlich ab und die Eierstöcke stellen in der Menopause und Postmenopause ihre Aktivität ganz ein. Dieser Östrogenmangel bringt den weiblichen Körper von Anfang bis Ende 50 ganz schön durcheinander.

Typische weitere Symptome für die Wechseljahre

Wir haben gesagt, dass uns Frauen ganz verschiedene Symptome ereilen können. Das ist jedoch nicht bei jeder Frau so: Also warte erstmal ab, ob und wie sich das bei dir äußert. Folgende Symptome sind mit am typischsten bzw. kommen häufig vor:

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Viele Frauen können in den Wechseljahren schlechter schlafen. Wenn es nur mit dem Einschlafen hapert, haben wir in unserem Video ein paar Tricks:

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Was hilft gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren?

Die wichtigste Botschaft für dich als Frau ist: Du musst all das nicht stoisch ertragen, sondern kannst etwas tun. Daher wäre der erste Schritt der Gang zu deiner Gynäkologin bzw. deinem Gynäkologen. Wir Frauen gehen ja sowieso jährlich zur Vorsorge, das sollten wir jedenfalls in jedem Alter tun. Wenn du jetzt Ende 40 bis Anfang 50 bist und erste Veränderungen bemerkst, dann sprich gleich bei den ersten Zyklusschwankungen und allem, was dir komisch vorkommt mit der Fachärztin. Sie kann dir rechtzeitig helfen, bevor schon viele Folgeschäden an deinen Organen entstanden sind. Denn unbehandelte Wechseljahresbeschwerden können genau dazu führen und irgendwann kann es dann zu spät sein.

Mögliche Präparate & Medikamente gegen Hitzewallungen

Es gibt grundsätzlich zwei Wege die Hitzewallungen mit Medikamenten zu behandeln: Du kannst es mit Hilfe pflanzlicher Präparate versuchen. Als nützlich erwiesen hat sich in Studien die Cimicifuga Traubensilberkerze. Dieses pflanzliche Mittel bekommst du rezeptfrei schon in der Apotheke. In Studien hat es sich für menopausale Beschwerden als nützlich erwiesen. Dennoch solltest du dies vorher immer ärztlich besprechen und nie auf eigene Faust experimentieren. Vor allem, da es viele homöopathische "Wundermittel" online gibt, die Heilung versprechen und viel Geld kosten. Doch nur wenige können ihre Wirkung auch in seriösen Studien gesichert belegen.

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Die bessere wirkungsvollere Variante wäre eine Hormonersatztherapie. Bioidentische Hormone sind den menschlichen Hormonen am ähnlichsten und daher die risikoärmste Variante. Wenn du stark unter Hitzewallungen in den Wechseljahren leidest, kann dir das am besten helfen. Hier empfiehlt Gynäkologin Sheila de Liz Östradiolgel. Wie viel du davon auf die Haut auftragen sollst, ist sehr individuell.

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Deine Ärztin wird das mit ihr nach einer ausführlichen Untersuchung, einem Hormontest und Co. genau besprechen und kann dir den Östrogenersatz verschreiben. Danach beginnst du mit einer bestimmten Dosis und nach ein paar Wochen schaut ihr nochmal, ob sich etwas gebessert hat. Manchmal braucht es eine Weile, ehe du gut eingestellt bis. Zu Beginn der Periomenopause kann dein Hormonspiegel auch noch sehr stark schwanken, dann solltest du öfter zur Untersuchung gehen, um die Dosis anzupassen.

Keine Scheu, den Gynäkologen auch mal zu wechseln

Nicht jede Frauenärztin bzw. vor allem nicht jeder Frauenarzt ist in Sachen Wechseljahre auf dem neuesten Stand. Wenn du das Gefühl hast, er oder sie nimmt dich nicht ernst oder du fühlst dich einfach nicht gut aufgehoben, dann wechsle deinen Arzt ruhig. Es ist leider keine Seltenheit, dass manche (vor allem männliche) Ärzte das Thema Menopause als eher notwendiges Übel abtun. Dabei geht es hier um deine Lebensqualität und deinen Körper!

"Viele niedergelassene Gynäkologen sind einfach Allrounder und machen ein bisschen von allem. Das kann für die Begleitung in den Wechseljahren ausreichen. Doch denke daran: Du brauchst jemanden, der versteht, dass die Perimenopause eine bedeutende, lange Reise ist, in der es ein Goldenes Fenster gibt: deine Gelegenheit, um dich optimal vor Krankheiten später zu schützen. Das Ziel der medizinischen Begleitung ist, dich fit und happy zu erhalten damit du all deinen Träumen nachjagen und über jedes kuriose Symptom sprechen kannst, das scheinbar über Nacht kommt."
Dr. med. Sheila de Liz, "Woman on Fire" S. 237

Gesunder Lebenswandel & Co.: Was du sonst noch tun kannst

Ein gesunder Lebensstil ist im Alter ab 50 Jahren besonders wichtig. Vor allem wenn unsere Hormone und der Körper sich total verändern, kommen wir nicht drum herum. Du hast es dir vielleicht schon gedacht, aber es ist nochmal wichtig, dass du wirklich verinnerlichst, worauf du jetzt achten kannst:

  • Genügend Schlaf
  • Gesunde, ausgewogene Ernährung
  • Wenig Stress und viele Auszeiten
  • Gesunde Beziehungen führen
  • Ausreichend bis viel Bewegung an der frischen Luft
  • Meditation, Yoga & Co.
  • alle Beschäftigungen, die dir Spaß machen und dich glücklich machen
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Diese Phase in deinem Leben ist sehr sensibel und unvorhersehbar. Aber du kannst sie selbst mit steuern und bist ihr nicht hilflos ausgeliefert. Zum Schluss daher zur weiteren Information und Inspiration noch ein paar Buchtipps:

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Quellen: Wechseljahre-verstehen, Woman on Fire ,Onkopedia, Femikliman

Hinweis: Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung h entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärzte und Ärztinnen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Gesundheits-Check: Bin ich schon in den Wechseljahren?

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