Zwischen der 13. und 28. Schwangerschaftswoche befindest du dich im 2. Trimester. Viele Schwangere fühlen sich jetzt um einiges wohler als noch im 1. Trimester. Unsicherheit und Angespanntheit der Frühschwangerschaft weichen Gelassenheit und guter Hoffnung.
Die erste Achterbahnfahrt der Hormone ist Vergangenheit, das Risiko einer Fehlgeburt hat deutlich abgenommen und der Gedanke daran, bald Mutter zu sein, ist nicht mehr ganz so beängstigend wie im 1. Trimester. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Was du jetzt tun kannst, um dein Wohlbefinden zu steigern – 12 Tipps für ein (weitgehend) entspanntes 2. Trimester.
#1 Schwangerschaftsapp nutzen
Nutzt du schon eine Schwangerschaftsapp, um die Entwicklung deines Babys mitzuverfolgen? Auch wenn Apps natürlich weder Ultraschalluntersuchungen noch die regelmäßige Vorsorge bei deiner Hebamme oder Ärztin ersetzen können, sie informieren schnell und kompakt und halten dich darüber auf dem Laufenden, welche Entwicklungsschritte das Baby zurzeit durchläuft.
Die meisten Schwangerschaftsapps sind für dich kostenlos in deinem Appstore verfügbar. Unsere Favoriten sind:
Wir haben die einzelnen Schwangerschaftsapps für dich hier mal unter die Lupe genommen.
Unbedingt unverzichtbar ist auch die App Embryotox, die dich darüber informiert, welche Medikamente du während der Schwangerschaft ohne Bedenken einnehmen kannst und welche gefährlich für dein Baby sind.
#2 Großen Ultraschall gemeinsam erleben
Zwischen der 19. und der 22. SSW steht die zweite große Ultraschalluntersuchung auf dem Plan. Das Baby ist nun schon recht weit entwickelt, turnt fleißig in deinem Bauch herum und kann sogar am Daumen nuckeln. Mit großer Wahrscheinlichkeit lässt sich spätestens jetzt das Geschlecht deines Babys feststellen. Möchtest du es wissen?
Nimm den Termin der zweiten Ultraschalluntersuchung auf jeden Fall gemeinsam mit deinem Partner, deiner Partnerin oder einer vertrauten Person wahr. Das wachsende Baby im Ultraschall zu sehen, ist immer ein ganz besonders emotionaler Moment, bei dem es sich lohnt, ihn mit einem lieben Menschen zu teilen. Das bleibt lange in Erinnerung!
#3 Die Zeit für Schwangerschaftsklamotten ist gekommen
Auch wenn der Ausdruck „in anderen Umständen“ ziemlich altbacken ist, Umstandsmode bzw. Schwangerschaftskleidung ist es zum Glück nicht mehr. Das Babybäuchlein wird jetzt immer runder und die meisten Schwangeren empfinden es als angenehm, auf weite, elastische Hosenbündchen oder Kleider umzusteigen.
Du liebst deinen Babybauch und willst ihn gerne betonen? Wie wär’s mit einem langen Schlauchkleid oder einer süßen Wickelbluse?
Du möchtest deinen Bauch lieber kaschieren und stehst auf bequeme Shirts und Leggings? Es gibt Schwangerschaftsmode für alle Stimmungslagen.
Auch deine Brust braucht inzwischen wahrscheinlich etwas mehr Unterstützung, weil sie sich verändert, wächst und manchmal spannt.
#4 Wellness für deinen Babybauch
Im 2. Trimester kann es zu trockener oder juckender Haut kommen, wenn der Bauch sich immer weiter dehnt. Um das unangenehme Spannungsgefühl zu lindern – oder der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen –, kannst du deinen Bauch regelmäßig mit speziellen Schwangerschaftsölen massieren. Dazu eignen sich z. B. Mandel- oder Hagebuttenöl, am besten du verwendest Naturkosmetik. Auch an Po, Brust, Oberschenkeln und Hüften empfinden viele Schwangere eine besondere Hautpflege, oder auch sanfte Zupfmassagen, als angenehm.
Vielleicht tut dir auch eine Schwangerschaftsmassage gut?
Achte im Sommer verstärkt auf ausreichenden Sonnenschutz mit hohem LSF, denn der erhöhte Östrogenspiegel macht deine Haut lichtempfindlicher und anfällig für Pigmentflecken.
Muskeln und Gelenke kannst du bei Bedarf mit einem entspannenden Bad entlasten.
#5 Achte auf eine gesunde Ernährung
Viele Frauen leiden im 2. Trimester unter Sodbrennen und häufigem Harndrang. Klar, das Baby wächst und drückt gegen die Organe, um sich Platz zu schaffen.
Stark säurebildende Nahrung wie Fast Food, übermäßiger Fleischkonsum oder stark Gewürztes können Sodbrennen verstärken. Viele kleine Mahlzeiten sind dann besser als drei große Portionen am Tag. Am besten für dich und dein Baby ist eine ausgewogene Ernährung aus Kohlehydraten, Obst, Gemüse, Proteinen sowie Milchprodukten geeignet, die euch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Fett- und zuckerhaltige Lebensmittel dürfen weitestgehend vom Speiseplan gestrichen werden.
Viele Rezeptideen und Ernährungstipps findest du in unserer Schwangerschafts-Section.
Bei bestimmten Indikationen (wie z. B. einem Schwangerschaftsdiabetes) ist ganz besonders auf die Ernährung zu achten. In diesem Fall wird dir ein*e Ernährungsberater*in zur Seite stehen, der bzw. die dich über die erlaubten und verbotenen Lebensmittel informiert.
#6 Melde dich zum Geburtsvorbereitungskurs an
Informiere dich unbedingt frühzeitig über Kursangebote in deiner Nähe, z. B. in (d)einer Entbindungsklinik oder einer Hebammenpraxis.
Der Geburtsvorbereitungskurs wird von deiner Krankenkasse übernommen. Hier erfährst du wichtige Dinge über die ersten Anzeichen der beginnenden Geburt, die richtige Atmung während der Entbindung und bekommst Antworten auf eigentlich alle Fragen rund um deine Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt. Außerdem knüpfst du Kontakte mit anderen werdenden Eltern, die genauso aufgeregt sind – das kann ein schöner Nebeneffekt des Geburtsvorbereitungskurses sein.
#7 Untersuchung auf Rhesusunverträglichkeit
Gegen Ende des 2. Trimesters steht die Untersuchung auf Rhesusunverträglichkeit bei deinem*r Gynäkolog*in an.
Der Rhesus-Faktor ist ein Merkmal der Blutgruppe, bei dem die roten Blutkörperchen nach dem Vorhandensein bestimmter Eiweiße unterschieden werden. Ist das Eiweiß im Blut der Mutter vorhanden, ist sie Rhesus-positiv. Dies trifft auf etwa 85 % der Menschen zu. Ist eine Rhesusunverträglichkeit bei dir und deinem Kind vorhanden, besteht kein Grund zur Beunruhigung: Schwangeren wird zur Rhesus-Prophylaxe eine Spritze gegeben, die verhindert, dass im eigenen Blutkreislauf Antikörper gegen das rhesus-positive Blut des Kindes gebildet werden.
Welche Vorsorgeuntersuchungen außerdem im 2. Trimester anstehen, kannst du in deinem Mutterpass nachlesen oder dein*e Gynäkologin wird dich darüber informieren.
#8 Weitere Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Keine Sorge, welche Vorsorgeuntersuchungen im 2. Trimester anstehen, erfährst du immer rechtzeitig in deiner gynäkologischen Praxis.
Zusätzlich zur normalen Schwangerschaftsvorsorge, die ohnehin regelmäßig stattfindet, kannst du dich zwischen der 21. und der 23. SSW für eine Untersuchung per Feindiagnostik entscheiden. Sie gehört zur nicht-invasiven Pränataldiagnostik, denn sie läuft ohne Eingriff ab und ist somit sicher für Mutter und Kind.
Alle Untersuchungen haben für jede Familie individuell relevante Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Nimm dazu gerne eine Beratung bei deiner Ärztin oder Hebamme in Anspruch.
#9 Test auf Schwangerschaftsdiabetes: Ihhh, aber wichtig
Der Test auf Schwangerschaftsdiabetes (auch Zuckertest genannt) erfolgt meist um die 22. SSW in der Arztpraxis. Dazu wird dir eine Zuckerlösung zum Trinken verabreicht, eine Stunde später wird dann dein Blutzuckerwert gemessen. Ist der Wert erhöht, machst du den Test ein zweites Mal mit Blutabnahme vor und nach dem Verabreichen der Zuckerlösung.
Fällt der Test auf Schwangerschaftsdiabetes dann positiv aus, muss der Blutzuckerspiegel durch entsprechende Schonkost bzw. Diät (selten auch durch Insulinspritzen) gesenkt werden, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Dein Arzt oder deine Ärztin wird dich über sämtliche wichtigen Informationen aufklären.
#10 Genieße deine Freizeit
Die Tage sind gezählt… Schon bald seid zu dritt (viert, fünft…). So riesig die Vorfreude auf das Kind ist, noch ist der Babybauch nicht zu groß für gemeinsame (auch romantische) Stunden! 😉
Ja, es nervt, wenn es jede*r sagt, aber es stimmt einfach: Genießt die Zeit, bevor in ein paar Monaten das Baby da ist und sich das ganze Leben und euer Rhythmus sich komplett verändern wird.
Im 2. Trimester ist noch einmal Zeit für einen entspannten Urlaub oder Kurztrip: Ihr könnt euch z. B. ein AirBnB mieten, in einer Stadt, die ihr schon immer besuchen wolltet. Auch Flugreisen sind im 2. Trimester noch erlaubt.
Bei der Planung einer Reise solltet ihr nur darauf achten, dass ihr kein unnötiges Risiko eingeht. Von extremen Klimawechseln ist beispielsweise abzuraten. Vielen Schwangeren ist außerdem wichtig, dass die ärztliche Versorgung und Hygienebedingungen vor Ort stimmen und die Anreise nicht zu lang oder zu anstrengend wird.
#11 Nimm Kontakt zu deinem Baby auf
Mit fortschreitender Entwicklung steigt auch die Aktivität deines Kindes und seine Bewegungen sind ca. ab der 20. SSW für dich, und etwa ab der 25.-27. SSW auch für deine*n Partner*in deutlich fühlbar. Diese Zeit der Schwangerschaft ist sehr wichtig für die Vater-/Mutter-Kind-Bindung, denn jetzt kann er bzw. sie zum ersten Mal das Kind richtig spüren. Legt dein*e Partner*in beispielsweise eine Hand auf den Babybauch, kann es gut sein, dass sich das Ungeborene direkt dorthin bewegt. Das ist zu süß!
Probiert ruhig verschiedene Dinge aus, um mit eurem Baby in Kontakt zu kommen: Ihr könnt dem Baby etwas vorsingen, eure Lieblingsmusik vorspielen oder einfach erzählen. Das Ungeborene kann zu diesem Zeitpunkt bereits Stimmen und Geräusche deutlich wahrnehmen. Nach der Geburt ist ihm der Klang eurer Stimmen dann bereits sehr vertraut.
#12 Das Babyzimmer einrichten
Vielleicht wirkt es für dich noch etwas verfrüht, aber jetzt ist der perfekte Zeitpunkt um das Babyzimmer einzurichten. Der Bauch ist noch nicht so groß, dass er beim Streichen, Tapezieren oder Shopping zu sehr „im Weg“ ist. Gegen Ende der Schwangerschaft wird nämlich nicht nur der Bauch immer größer, auch die Kondition lässt bei vielen Schwangeren nach, und Beschwerden wie Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit, Verdauungsprobleme oder Schlaflosigkeit können gehäuft auftreten.
Sobald sich der Nestbautrieb meldet, darfst du dich in puncto Erstausstattung für das Baby ruhig austoben. Dafür gibt es kein „zu früh“. Genieße diese unbeschwerte Zeit vor der Geburt und feiere dich und deine kleine Familie in spe. Vielleicht sogar mit einer Babyshower im neu eingerichteten Babyzimmer?
Erste Vorbereitungen für die anstehende Geburt
Die Schwangerschaft ist eine sehr aufregende Zeit mit vielen Aufs und Abs. Da ist es ganz normal, dass die Gefühle mal verrückt spielen und sich krasse Vorfreude mit Zweifeln und Ängsten abwechselt. Um die Angst vor der Geburt in den Griff zu bekommen, helfen dir vielleicht die Birth Esteem-Tipps von Hebamme Jana. Das Video entstand in Kooperation mit Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog.de.
Falls dich noch weitere Tipps rund um das 2. Trimester der Schwangerschaft interessieren, schau doch mal in unsere Schwangerschaftswochen-Texte SSW 13.-28. rein. Und hier geht es direkt zu unseren Tipps fürs 3. Trimester.