Vitamin D sorgt für gesunde Knochen und schützt unser Immunsystem. Auch während der Kugelzeit erfüllt es wichtige Funktionen in unserem Körper. Welche Symptome auf einen Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft hinweisen können, wie die richtige Dosierung von Supplementen aussehen kann und wie du den Spiegel des "Sonnenvitamins" ohne Nahrungsergänzungsmittel auf einem gesunden Niveau hältst.
- 1.Woran merkt man, dass man in der Schwangerschaft Vitamin D nehmen sollte?
- 2.Wie viel nehmen: Was ist die richtige Dosierung von Vitamin D in der Schwangerschaft?
- 3.Ist ein Vitamin D-Mangel in der Schwangerschaft gefährlich?
- 4.Kann sich ein Vitamin D-Mangel in der Schwangerschaft auf die spätere Gesundheit des Kindes auswirken?
- 5.Was spricht gegen eine Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft?
- 6.Kann man Vitamin D auch überdosieren und kann das in der Schwangerschaft gefährlich sein?
- 7.Wie kann man einen Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft ohne zusätzliche Präparate ausgleichen?
Woran merkt man, dass man in der Schwangerschaft Vitamin D nehmen sollte?
Nicht alle Frauen müssen in der Schwangerschaft Vitamin D einnehmen. Besprich bitte mit deiner Gynäkologin, ob das für dich persönlich sinnvoll ist.
Folgenden Frauen wird in manchen Fällen dazu geraten, Vitamin D, v. a. Provitamin D3, in Tabletten- oder Tropfenform zu supplementieren:
- Übergewichtigen
- (früheren) Raucherinnen
- Schwangeren, die bereits unter Schwangerschaftsdiabetes leiden
- Frauen, die sich zu wenig bewegen
- Frauen mit stark pigmentierter Haut
- Frauen, die ihre Haut weitestgehend verhüllen, z. B. durch eine Burka
Auch wenn du dich in der Schwangerschaft häufig müde und schlapp fühlst oder unter Haarausfall, Schlafproblemen, Muskelschwäche, Verstopfung, Appetitlosigkeit oder Kopfschmerzen leidest, kann es sinnvoll sein, den Vitamin D-Spiegel mal checken zu lassen. Es kann sich dabei allerdings auch um normale Begleiterscheinungen der Schwangerschaft handeln.
Wie viel nehmen: Was ist die richtige Dosierung von Vitamin D in der Schwangerschaft?
Die allgemeine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt in der Schwangerschaft bei 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag (entspricht 800 I. E.) – allerdings nur bei fehlender Eigenproduktion. Frag daher deinen Frauenarzt nach der für dich idealen Dosis und geeigneten Präparaten. Oft liegt die empfohlene Dosierung in der Schwangerschaft bei 600 i. E. Vitamin D3 pro Tag.
Ist ein Vitamin D-Mangel in der Schwangerschaft gefährlich?
Es gibt verschiedene Studien, die mit dem Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft bestimmte Komplikationen in Verbindung bringen.
Das können sein:
Kann sich ein Vitamin D-Mangel in der Schwangerschaft auf die spätere Gesundheit des Kindes auswirken?
Eine Studie an der University of Delaware hat gezeigt, dass Vitamin D-Mangel in der Schwangerschaft bei Kindern im späteren Leben zu Verhaltensauffälligkeiten führen kann. Sie wiesen häufiger Aggressionen, Depressionen oder ausgeprägte Schüchternheit auf als Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft einen ausgeglichenen Vitamin D-Spiegel hatten.
Dass das Risiko von Neurodermitis bei Babys durch Vitamin D3-Supplementierung verringert werden kann, zeigt eine britische Studie. Dazu wurde Frauen zwischen der 14. und 17. SSW hochdosiertes Vitamin D3 verabreicht. Ihre Kinder erkrankten im ersten Lebensjahr um 45 Prozent seltener an Neurodermitis als die Kinder der Frauen aus der Kontrollgruppe, die ein Placebo schluckten.
Was spricht gegen eine Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft?
Eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit dem Titel „Lebensstil und Umweltfaktoren und deren Einfluss auf das Neugeborenen-Allergierisiko“ aus dem Jahr 2013 belegt: Bei zweijährigen Kindern von Müttern, die in der Schwangerschaft einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel hatten, traten seltener Nahrungsmittelallergien auf als bei Kindern von Müttern mit einem hohen Vitamin-D-Spiegel.
Die Sinnhaftigkeit einer Einnahme von Vitamin D in der Schwangerschaft sollte daher immer ärztlich abgewägt werden.
Kann man Vitamin D auch überdosieren und kann das in der Schwangerschaft gefährlich sein?
Wird Vitamin D massiv überdosiert geschluckt, kann es im schlimmsten Fall zu einer Reihe von unangenehmen bis gefährlichen Nebenwirkungen kommen. Zum Beispiel:
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Erbrechen
- Übelkeit
- Bildung von Nierensteinen
- Nierenverkalkung
Allerdings ist die Gefahr einer Überdosierung sehr gering. Auch besteht kein wissenschaftlich erwiesener Zusammenhang zwischen Vitamin D-Überdosierung und Fehlbildungen beim Fötus. Mach dir also keine Sorgen, wenn du mal aus Versehen zu viel Vitamin D eingenommen hast!
Wie kann man einen Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft ohne zusätzliche Präparate ausgleichen?
Wichtig ist, dass du dich regelmäßig bei Tageslicht draußen aufhältst: idealerweise zwischen 10 und 25 Minuten täglich zwischen 12 und 15 Uhr. Das muss nicht in der prallen Sonne sein, (Sonnenschutz ist in der Schwangerschaft sehr wichtig), sondern geht auch im Schatten oder bei bedecktem Himmel. Allerdings sollten das Gesicht, die Hände und nach Möglichkeit auch ein Großteil der Arme und Beine unbedeckt sein.
Förderlich ist außerdem eine Vitamin D-reiche Ernährung mit fettem Fisch (Lachs, Hering oder Makrele), Eiern, Pilzen (v. a. Steinpilzen und Shiitake) und Vollfettkäse wie Emmentaler. Allerdings kann über die Nahrung höchstens 10 bis 20 Prozent des Vitamin D-Bedarfs abgedeckt werden.
Käse kann zu einer Vitamin D-reichen Ernährung beitragen. Allerdings musst du in der Schwangerschaft bei einigen Sorten aufpassen. Welche das sind, zeigt unser Video:
FAQ zu Vitamin D in der Schwangerschaft
Wie wird Vitamin D gebildet und wofür braucht es der Körper?
Wie viel Vitamin D braucht der Körper?
Verfügen Schwangere grundsätzlich über zu wenig Vitamin D?
Quellen: Robert Koch Institut, Thieme, National Library of Medicine, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Deutsches Ärzteblatt
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