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Ach was?!

Stillmythen: Diese 24 Ammen­märchen kursieren übers Stillen

Stillmythen und Ammenmärchen zum Stillen

Wenn es ums Stillen geht, hat jede*r eine Meinung. Und Ratschläge, wohlwollende Tipps und Ideen, was das Richtige für Mutter und Kind ist. Das ist doch super. Mit so viel Input kann man als stillende Mama ja gar nichts mehr falsch machen. Pustekuchen! Denn viele dieser gut gemeinten Ratschläge gehören leider ins Reich der Stillmythen und Ammenmärchen. Hier die harten Fakten, auf welchen Tipp (egal von wem er kommt – auch Kinderärzte erzählen da oft Mumpitz) du besser nicht hörst und welche Stillmythen tatsächlich stimmen.

#1 Milch macht Milch.

Falsch. Kuhmilch liefert zwar durchaus gute Nährstoffe, aber sie hat keine Auswirkung auf die Muttermilchproduktion. Gilt genauso für Milchalternativen.

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#2 Neue Milch auf alte Milch macht Bauchweh.

Nope, macht sie nicht. Wenn dein Baby (gerade in den ersten Monaten) häufig weint und scheinbar mit Bauchschmerzen zu tun hat, dann vielleicht weil der Darm noch nicht ausgereift ist oder es noch mit Ankommen und Anpassen an die neue Außenwelt beschäftigt ist. Häufiges Stillen, wie es gerade beim Custerfeeding in den ersten Monaten normal ist, hat kein Bauchweh zur Folge. Im Gegenteil, es hilft deinem Baby beim Ankommen.

#3 Du darfst nur alle zwei (drei, vier, etc.) Stunden stillen.

Darfst du, wenn dein Baby vorher keine Hungerzeichen signalisiert und generell zufrieden ist. Wenn dein Baby aber Bedarf nach Stillen zeigt, egal ob der Grund Hunger, Nähe oder Trost ist, darfst du dein Baby jeder Zeit an deine Brust nehmen. Einen einzuhaltenden Mindestabstand gibt es beim Stillen nicht.

#4 Baby nimmt nicht zu: Deine Muttermilch ist "zu dünn"!

Falsch. Muttermilch hat immer die richtige Zusammensetzung und diese ist übrigens weltweit bei allen Müttern annähernd gleich. Aber deine Milch passt sich genau an dein Kind (z.B. Immunstoffe) und sein altersbedingten Bedarf an.

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#5 Dein Baby ist ein richtiger Wonneproppen: Deine Muttermilch ist "zu fett"!

Auch hier kannst du getrost abwinken. Vollgestillte Babys kann man nicht überfüttern. Dein Baby ist ein kleiner Stillbuddha? Wunderbar, freu dich und sieh dabei zu, wie der Babyspeck in der aktiven Krabbel- und Laufzeit von ganz alleine wieder verschwindet. Und wenn dein Baby mal krank wird und schlecht/wenig trinkt, bist du sicher dankbar um die kleinen Speckreserven.

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#6 Nach dem ersten Stilljahr ist die Muttermilch nicht mehr nahrhaft für das Kind.

Muttermilch ist immer nahrhaft. Sie ändert nach dem ersten Geburtstag deines Kindes ihre Zusammensetzung nicht, auch wenn das manche Kinderärzte gerne mal behaupten. Ab dem Kleinkindalter sollte sein Kind nach und nach vermehrt Kalorien aus "normalem" Essen ziehen, aber deine Muttermilch ist auch in dieser Zeit noch eine wertvolle Ergänzung.

#7 Stillen tut nicht weh.

Richtig, ABER ... tut es manchmal eben doch. Und genau dann solltest du dir schnell professionelle Hilfe suchen, um dem Problem für die Schmerzen beim Stillen auf den Grund zu gehen. Dann kannst du auch bald wieder lächelnd sagen: Stillen tut nicht weh!

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#8 Du stillst nur für dich so lange, nicht für dein Kind. Dem bringt das gar nicht mehr. (Bei Langzeitstillen über ein Jahr).

Stillen bringt deinem Kind immer etwas, auch mit zwei, drei, vier ... noch. Dann vielleicht nicht mehr alle benötigten Nährstoffe, aber dennoch alle benötigte Nähe und Liebe.

#9 Dein Baby muss die Brust immer leer trinken.

Muttermilch wird beim Stillen gebildet, daher ist deine Brust niemals leer und kann von deinem Baby dementsprechend auch niemals leer getrunken werden.

#10 Wenn du Sport machst, wird deine Milch sauer.

Haha, wäre eine schöne Ausrede, wenn man als Stillmama keinen Bock auf Sport hat. Ist aber (leider) nicht wahr.

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#11 Vom Stillen bekommst du Haarausfall.

Nicht vom Stillen, aber oftmals während der Stillzeit. Das hat aber nichts mit dem Stillen selbst, sondern mit der hormonellen Umstellung, die dein Körper nach Schwangerschaft und Geburt durchläuft, zu tun. Außerdem fallen den meisten Mamas nur die Haare aus, die sie während der Schwangerschaft nicht verloren haben, aber normalerweise verloren hätten.

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#12 Dein Baby schläft nicht durch, weil es vom Stillen nicht satt wird.

Ein Baby ist noch gar nicht zum Durchschlafen gemacht. Sein Magen ist gerade in den ersten Monaten noch so klein, dass noch nicht viel rein passt. In der Regel ist Muttermilch innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut. Manche Babys merken das beim Schlafen und fordern Nachschub, andere verpennen das. Freut euch, wenn euer Baby (wohlgenährt ist) und zur zweiten Sorte gehört.

#13 Stillen schützt vor Burstkrebs.

Richtig! Ein Benefit des Stillens ist, dass es das Brustkrebsrisiko senkt. Die Medizin geht aktuell von einem um 4% gesenkten Brustkrebsrisiko pro 12 Monaten Stillen aus.

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#14 Du musst abstillen, um wieder schwanger zu werden.

Jein. Stillen hat Einfluss auf deine Hormone und manche Frauen haben während des Stillens sehr lange keinen Zyklus. Wobei keine Menstruation nicht immer bedeuten muss, dass es keinen Eisprung gibt/gab. Viele Frauen werden durchaus schwanger, obwohl sie noch stillen. Wenn du allerdings schon länger schwanger werden willst und es nicht klappt, könnte abstillen (wenn dein Kind schon älter ist) durchaus eine unterstützende Maßnahme sein. Lass sich dazu am besten von deiner Gynäkologin beraten.

#15 Wenn du wieder schwanger bist, musst du sofort abstillen.

Falsch. Wenn deine Gynäkologin keine konkreten gesundheitlichen Einwände hat, spricht nichts dagegen, während deiner Schwangerschaft weiter zu stillen. Es kann lediglich eine Phase des Milchrückgangs durch die Hormonumstellung geben, was sich für viele Stillmamas dann sehr unangenehm anfühlt (Stichwort Trocken stillen).

#16 Vom Stillen bekommst du Hängebrüste.

Beim Milcheinschuss werden die Brüste ganz schön groß und gedehnt. Während sich dadurch eventuell Dehnungsstreifen bilden können, verändert dieses vorübergehende Wachstum die Form der Brüste jedoch nicht grundsätzlich. Nach dem Abstillen bilden sich deine Brüste in der Regel wieder zu ihrer alten Ausgangsform zurück (sofern du wieder dein Ausgangsgewicht erreichst). Kleine Veränderungen in Form und Aussehen sind aber natürlich dennoch möglich.

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#17 Stillen klappt von ganz alleine.

Schön wär es. Und es gibt sicher einige Stillmamas, bei denen das so ist bzw. war. Es gibt aber noch mehr Mamas, die am Anfang (oder auch Zwischendrin) professionelle Unterstützung brauchen, damit das mit dem Stillen schmerzfrei klappt, es keinen Milchstau gibt, das Baby ausreichend zu nimmt, etc. Dafür suchst du dir am besten eine wirklich qualifizierte Stillberaterin.

#18 Muttermilch ist die beste Nahrung für dein Baby

Stimmt. Aber wenn du nicht stillen kannst oder willst, dann ist dein Baby mit der heute erhältlichen Premilch auch bestens versorgt.

#19 Wenn du stillst, musst du auf bestimmte Lebensmittel (blähend, scharf, sauer, etc.) verzichten.

Musst du nicht. Denn Muttermilch wird aus deinem Blut gebildet und nicht aus deinem Mageninhalt. Nur manche Allergene (z. B. Milcheiweiß) können über das Blut in die Milch gelangen – die blähenden Gase aus deinem Darm schaffen das nicht. Und natürlich kommen auch Nikotin, Koffein und Alkohol in der Muttermilch an, weswegen diese Suchtmittel in der Stillzeit gar nicht (Alkohol, Zigaretten) oder moderat (Koffein) getrunken werden sollten. Was sich überträgt, ist übrigens der Geschmack von Lebensmitteln. So kannst du als Mama über deine Muttermilch durchaus schon geschmacksprägend auf dein Kind einwirken. Auch die oftmals beschworene Milch reduzierende oder steigernde Wirkung von bestimmten Lebensmitteln wie Salbei, Pfefferminz und Co. ist wissenschaftlich nicht belegt.

#20 Alle Mamas stillen gerne.

Stillen ist zwar biologisch gesehen, eine absolut natürliche Sache, zu der die meisten Frauen alle körperlich notwendigen Voraussetzungen haben. Dennoch führt diese Tatsache nicht zwangsweise dazu, dass Mamas das Stillen automatisch mögen. Manche fühlen sich dabei wie ein Milchkuh, haben Schmerzen (hier kann man meist etwas tun) oder spüren ein körperliches Unwohlsein bis hin zu einer richtigen Abneigung. Das Gute ist: Niemand muss stillen und niemand muss sich schlecht fühlen, weil er dies nicht tut! Industrielle Babynahrung ist heutzutage so gut, dass dein Baby bestens versorgt ist, wenn du nicht stillen willst.

#21 Kleine Brüste wenig Milch, große Brüste viel Milch.

Unsinn. Die Größe deiner Brüste sagt nichts über die Milchmenge aus. Es kommt wenn, dann eher auf die Menge der Milchdrüsen an und die ist unabhängig von der äußeren Größe der Brust.

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#22 Du musst mit Beikost möglichst schnell das Stillen ersetzen.

Wieso? Die WHO empfiehlt bis zum Ende des 6. Lebensmonats ausschließlich zu stillen und dann langsam mit der Beikost anzufangen. Und auch dabei sollte es nicht das Ziel sein, möglichst schnell, möglichst viel Brei oder Fingerfood in das Baby hineinzukriegen. Bis zum 1. Geburtstag sollte, auch laut WHO, Muttermilch oder Premilch die Hauptnahrung sein, alles anderes ist, wie der Name schon sagt, BEIkost.

#23 Stillkinder sind schlauer als Flaschenbabys.

Es gibt Studien, die diesen Schluss nahelegen, aber wenn man genauer hinschaut, dann ist das schwer zu belegen. Denn der IQ wird ja nicht ausschließlich von der Art der Babynahrung beeinflusst, sondern von vielen weiteren Faktoren. Man kann in so einer Studie also zwar gestillte Babys/stillende Mütter und nicht gestillte Babys/nicht stillende Mütter miteinander vergleichen, aber da sich all diese Mütter und Babys in ihren Genen, Verhalten, Gesundheit und Lebensweisen unterscheiden, kann am Ende nicht wissenschaftlich belegt werden, dass die in diesen Studien erhöhten IQ-Punkte bei den Stillbabys wirklich vom Stillen kommen.

#24 Vom Stillen nimmst du ab

Unsere redaktionsinterne Umfrage sagt: Definitiv ein Stillmyhtos! Von uns hat keine die Erfahrung gemacht, dass die Schwangerschaftspfunde durchs Stillen auf magische Weise verschwunden sind. ABER ... prinzipiell verbraucht man mit Stillen etwas mehr Kalorien als ohne (ca. 300 bis 500). Bei manchen reicht das wohl zum Abnehmen, bei vielen leider nicht. Kommt natürlich auch darauf an, was man am Tag so isst und wieviel man sich bewegt.

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Bildquelle: Getty Images/ sandsun

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