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Periode zu Eisprung

Was ist eigentlich der Zyklus genau? Wie er berechnet wird und wie er 'funktioniert'

Was ist ein Zyklus?

Der weibliche Zyklus beginnt mit der Periode und ist vereinfacht ausgedrückt ein Kreislauf zwischen Eisprung und Monatsblutung. Spätestens mit der Kinderplanung stehen die fruchtbaren Tage und somit der eigene Zyklus im Mittelpunkt. Viele machen sich jetzt das erste Mal so richtig Gedanken, wie ihr Zyklus genau funktioniert. Hier erfahrt ihr, wie lange ein durchschnittlicher Zyklus dauert, warum die Zyklusdauer schwanken kann und welche Zyklusphasen es gibt.

Was genau ist der Monatszyklus?

Jeden Monat aufs Neue und häufig begleitet von Unterleibsschmerzen oder Stimmungsschwankungen kündigt sich der Periodenbeginn an. Doch nicht nur das, denn der erste Tag der Periode läutet außerdem den neuen Monatszyklus ein.

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Dabei versteht man unter dem Zyklus die Anzahl der Tage ab Beginn der Periode bis zum letzten Tag vor dem Einsetzen der nächsten Blutung. Gesteuert durch Hormone durchläuft der Körper und das weibliche Fortpflanzungssystem während des Zyklus eine regelmäßige Abfolge von Ereignissen, wie der Monatsblutung, Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut und der damit einhergehenden Heranreifung der Eizelle.

Wie wird die Zykluslänge berechnet?

Mit einem herkömmlichen Kalender in Papierform oder einer speziellen App könnt ihr euren durchschnittlichen Zyklus ganz einfach berechnen. Am besten notiert ihr euch für mindestens sechs Monate den ersten Tag der Periode im Kalender und zählt die Tage, bis eure nächste Regelblutung einsetzt.

Nach sechs Monaten teilt ihr die Summe der monatlichen Zyklusdauer durch 6 (Anzahl der Monate) und heraus kommt eure durchschnittliche Zykluslänge. Der Eisprung findet wiederum etwa in der Zyklusmitte statt, was bei einem Zyklus von beispielsweise 30 Tagen ca. am 15. Tag der Fall ist.

Rechenbeispiel durchschnittliche Zyklusdauer: (29 + 32 + 27 + 31+ 28 + 33) : 6 = 30
Eigene Zykluslänge berechnen

Wie lange ist ein normaler Zyklus?

Bei den meisten Frauen variiert der Zyklus und somit auch die fruchtbaren Tage sowie der Eisprung Monat für Monat. Dass der „normale" Zyklus einer Frau genau 28 Tage dauert und der Eisprung immer am 14. Tag stattfindet, ist ein verbreiteter Mythos.

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Der Irrglaube ist damit zu begründen, dass bei der hormonellen Verhütung, zum Beispiel mit der Pille, eine Einnahme im 28-Tage-Rhythmus vorgegeben ist. Allerdings handelt es sich hier um einen künstlich herbeigeführten Zyklus, der nicht mit einer natürlichen Zykluslänge vergleichbar ist.

Laut Studien, auf die sich auch Frauenärzte im Netz beziehen, ist der durchschnittliche Zyklus bei einer erwachsenen Frau zwischen 25 und 35 Tage lang – bei einigen Frauen mit 20 oder bis zu 40 Tagen sogar noch kürzer oder länger.

Gut zu wissen: Es ist völlig normal und keine Seltenheit, dass die monatliche Zyklusdauer schwankt bzw. nicht das gleiche Zyklusmuster aufweist.

Wie erkenne ich die fruchtbaren Tage im Zyklus?

Ihr wünscht euch ein Baby und wollt die Chancen auf eine baldige Schwangerschaft erhöhen? So könnt ihr eure fruchtbaren Tage besser bestimmen:

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Tipp: Grundlage für die Familienplanung und die Erfüllung des Kinderwunsches ist das Wissen um die fruchtbaren Tage und den Eisprung. Gerne könnt ihr auch unseren Eisprung-Kalender zum Berechnen verwenden.

Margit Huber

Nicht nur beim Kinderwunsch interessant

Auch für die natürliche Empfängnisverhütung, zum Beispiel mit der Basaltemperaturmethode, ist das Wissen über den eigenen Körper und Zyklus essenziell. Da die Temperatur vor und nach dem Eisprung messbar abfällt bzw. deutlich ansteigt, kann das tägliche Messen der morgendlichen Basaltemperatur als Verhütungsmethode eingesetzt werden. Wichtig ist, dass ihr dafür euren Zyklus kennt.

Margit Huber

Was beeinflusst den weiblichen Zyklus?

Vielleicht war euer Zyklus, zum Beispiel nach einer längeren Flugreise oder in einer stressigen Lebensphase, mal länger oder kürzer als sonst. Sofern der Zyklus nicht dauerhaft durcheinander ist oder die Periode ganz ausbleibt, ist das in den meisten Fällen auch nicht weiter schlimm, denn hin und wieder schwankt der Zyklus von Frauen.

Wir haben euch die häufigsten Ursachen von Zyklusschwankungen zusammengefasst:

  • Stress
  • Ungesunder Lebensstil, wie erhöhter Alkoholkonsum oder Zigaretten
  • Lange Reisen mit Klimawechsel oder verschiedene Zeitzonen
  • Ernährungsweise
  • Pubertät und Wechseljahre
  • Leistungssport
  • Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln
  • Bestimmte Erkrankungen

Welche Zyklusphasen gibt es?

Vor allem bei einem bestehenden Kinderwunsch ist es wichtig, den eigenen Zyklus und die verschiedenen Zyklusphasen zu kennen. Aufteilen lässt sich der Zyklus grob in vier Phasen (hier anhand eines Modellzyklus von 28 Tagen), auf die wir kurz eingehen wollen:

1. Phase: Menstruationsphase (ca. 1. bis 4. Tag)

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Wie bereits erwähnt, beginnt mit dem ersten Tag der Periode euer neuer Zyklus. Durch den Mangel am Gelbkörperhormon Progesteron löst sich die erste Schicht der Gebärmutterschleimhaut, die mit der Blutung aus dem Körper ausgeschieden wird.

2. und 3 Phase: Proliferationsphase und Eisprung (ca. 5. bis 14. Tag)

In der Proliferationsphase baut sich durch den Östrogeneinfluss nicht nur die Gebärmutterschleimhaut wieder auf, sondern das follikelstimulierende Hormon FSH bewirkt die Heranreifung der Eizelle im Eierstock.

Etwa zwischen dem 12. und 14. Zyklustag wird der Eisprung durch den Östrogenabfall und einem gleichzeitigen Anstieg der FSH- und LH-Hormone ausgelöst, indem der Follikel, der die Eizelle bis dato wie eine Art Schutzhülle umgibt, aufplatzt.

Die entlassene Eizelle wird in den Eileiter gespült und wandert daraufhin in Richtung Gebärmutter. Findet zu diesem Zeitpunkt ungeschützter Geschlechtsverkehr statt und gelangen Spermien rechtzeitig in die Eileiter, kann es zu einer Befruchtung der Eizelle kommen.

4. Phase: Sekretionsphase (ca. 15. bis 28. Tag)

Zeitgleich zur Wanderung der Eizelle in Richtung Eileiter und Gebärmutter entwickelt sich aus dem geplatzten Follikel im Eierstock das sogenannte Gelbkörperhormon (Corpus luteum), weshalb diese Phase auch Gelbkörperphase genannt wird.

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Durch das daraufhin gebildete Hormon Progesteron baut sich die Gebärmutterschleimhaut weiter auf und ist besonders nährreich für den Fall, dass sich die befruchtete Eizelle einnistet.

Fand keine Befruchtung statt, sinkt der Hormonspiegel wieder, die Menstruation setzt ein und ein neuer Zyklus beginnt.

Und hier das ganze nochmal als Video ...

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Perioden-Quiz: Weißt du schon ALLES über den weiblichen Zyklus und die Menstruation?

Bildquelle: Getty Images/ LightFieldStudios

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