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Ein Wunder!?

Schwanger trotz Wechseljahre: Warum das möglich ist & Tipps für dein Gefühlschaos

Schwanger trotz Wechseljahre
© Canva

Schwanger trotz Wechseljahre? Ja, das geht. Eine Frau kann so lange schwanger werden, bis ihre Periode ganz ausbleibt. Natürlich verändert sich die Fruchtbarkeit mit über 40. Doch es nicht ausgeschlossen, dass wir schwanger werden können, obwohl wir schon in den Wechseljahren sind.

Schwanger trotz Wechseljahre: Sehr selten, aber möglich

Der Eizellenvorrat einer Frau ist ab den Dreißigern deutlich niedriger. Frauen, die zwischen 40 und 44 Jahre alt sind, haben noch eine Chance von 10 bis 20 % auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Bei Frauen zwischen 45 und 50 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ohne hormonelle Unterstützung immer noch bei 12 %.

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Schließen sich die Wechseljahre und eine Schwangerschaft nicht aus? Nein, weil die hormonellen Veränderungen nicht von heute auf morgen kommen und zur Unfruchtbarkeit führen. Vor allem in der Früh- und Vorphase der Wechseljahre, also der Prämenopause und Perimenopause können Frauen noch schwanger werden. Die Zyklen werden dann langsam unregelmäßiger, mal bleibt die Periode für ein paar Monate aus, dann kommt sie vielleicht enorm stark und länger. Wenn ihr zusätzlich weitere Symptome wie Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Hitzewallungen ab und zu habt, kann das ein Zeichen für erste Vorboten der Wechseljahre sein.

Die Anzeichen einer Schwangerschaft sind den ersten Symptomen der Wechseljahre gar nicht so unähnlich. Es kann daher sein, dass ihr denkt, ihr seid schwanger, es sind aber Wechseljahressymptome und umgekehrt. Natürlich hilft im Zweifel immer ein Schwangerschaftstest. Hier erfahrt ihr weiteres zu dem Thema:

Bis wann Verhütung ein Thema bleibt

Die Regel ist ganz einfach: Solange ihr noch monatlich blutet, solltet ihr verhüten, wenn ihr mit Sicherheit eine Schwangerschaft ausschließen wollt. Ansonsten ist es eben auch möglich, trotz Wechseljahre schwanger zu werden. Selbst mit 50 Jahren gilt das noch, wenn eine Schwangerschaft absolut gar nicht infrage kommt für euch. Auch wenn eure Periode zwei bis drei Monate mal ausbliebt und dann wieder auftaucht, seid ihr nicht gleich unfruchtbar. Auch dann könnt ihr noch Eisprünge haben.

Tipp: Ob ihr noch fruchtbar seid, könnt ihr mit einem Fruchtbarkeitstest herausfinden. Inzwischen gibt es diese sogar für zu Hause oder ihr lasst von einer Gynäkologin das Anti-Müller-Hormon bestimmen, der Auskünfte über euren Eizellenvorrat gibt. Wenn also noch  mit über 40 ein Kinderwunsch besteht, ist das die beste Methode – gemeinsam mit einer genauen Untersuchung per Ultraschall.

Dann erfahrt ihr, wie hoch eure Chancen noch stehen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden oder ob ihr hormonelle Unterstützung benötigt oder sogar eine künstliche Befruchtung infrage käme. Finanzieren müsst ihr letztere mit über 40 leider selber. Da gibt es dann keine Unterstützung oder Förderung mehr von den Krankenkassen oder dem Staat.

Schwanger trotz Wechseljahre: Mögliche Risiken & Bedenken

Wenn ihr sicher wisst, dass ihr schwanger seid, obwohl eure Wechseljahre schon begonnen haben, habt ihr mit Sicherheit so manche Frage. Bei einer Schwangerschaft mit über 45 oder sogar 50 ist das auch verständlich, denn es gibt tatsächlich auch so manche Risiken, über die man sich informieren sollte. Aber wichtig ist auch: Nur weil ihr schon älter seid, heißt das nicht, dass ihr bei einer guten medizinischen Versorgung und Betreuung keine ganz normale gesunde Schwangerschaft erleben könnt. Ihr müsst folgende Risiken kennen und euch gut mit euren Ärztinnen austauschen und die nötigen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen.

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  • Risiko Gendefekte & Fehlgeburt: Bei einer Schwangerschaft nach dem 40. Lebensjahr ist das Fehlgeburtsrisiko in den ersten drei Monaten durch Chromosomenstörungen höher. Auch die Wahrscheinlichkeit eines Babys mit Down-Syndrom steigt durch die sinkende Qualität der Eizellen und Spermien deutlich an.
  • Komplikationen in Schwangerschaft: Bei Frauen über 40 und erst recht in Richtung 50 soll es häufiger zu Gesundheitsrisiken in der Schwangerschaft kommen. Das können Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, Frühgeburten oder untergewichtige Neugeborene sein.
  • Körperliche Fitness: Seid ihr körperlich fit oder gibt es Vorerkrankungen, die eine Schwangerschaft in dem Alter schwieriger machen? Darüber solltet ihr mit euren behandelnden Ärzten sprechen und eure Sorgen teilen.
  • Alter als Mutter & mögliche Vorurteile: Ältere Mütter sind heutzutage viel üblicher als noch vor 20 oder 30 Jahren. Es gibt viele Vorurteile gegenüber Spätgebärenden, die aber häufig gar nicht zutreffen. Versucht das nicht so an euch heranzulassen oder seht euch mal die Vorteile an, die es durchaus auch gibt.
  • Reaktion des Umfelds & eure Wünsche: Habt ihr Angst, euer Umfeld könnte euer spätes Mutterglück nicht verstehen? Dann fragt euch, warum euch die Meinung der anderen so wichtig ist. Am wichtigsten ist, dass der Partner mit der Schwangerschaft einverstanden ist und die Situation zu euch als Paar passt. Seid ihr schon lange zusammen, kann das etwas ganz anderes bedeuten, als wenn ihr erst kurz eine Beziehung habt. Vor allem, wenn schon Kinder da sind, kann das natürlich eine weitere Herausforderung sein, die erstmal ganz schön überrumpelt.
  • Berufliche & finanzielle Situation: Es ist natürlich auch ein finanzieller und zeitlicher Aspekt dabei, ein weiteres Kind aufzuziehen und die nächsten Jahre zu betreuen. Das Baby wird älter und hat Bedürfnisse, die auch finanziert werden müssen. Auch die Jobunterbrechung für eine Elternzeit muss passen, wenn ihr selbstständig seid, dann die Frage, ob ihr so flexibel seid, eine Weile zu unterbrechen? Sprecht auf jeden Fall frühzeitig mit eurem Arbeitgeber und Partner über die Situation und rechnet alles einmal durch. Das schafft euch Klarheit.
Hebamme im Interview: Schwangerschaftsmythen und Aberglaube Abonniere uns
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Ungewollt schwanger trotz Wechseljahre

Es kommt nicht häufig vor, aber wenn eine Schwangerschaft ein Paar im Alter um die 50 überrascht, ist das eine Ausnahmesituation. Vor allem, wenn man mit der Kinderplanung eigentlich abgeschlossen hatte und sich sogar mit den ersten Wechseljahressymptomen arrangiert hat. Daher ist es völlig verständlich, wenn ihr erstmal nicht wisst, wie ihr darauf reagieren sollt und ob das jetzt in euer Leben passt. Vielleicht habt ihr euch die nahe Zukunft ganz anders vorgestellt, ihr habt schon größere Kinder, die selbstständig sind und wollt euch eigene Pläne verwirklichen. Doch jetzt müsstet ihr nochmal von vorn anfangen, mit Baby versorgen, schlaflosen Nächten und der Kleinkinderzeit?

Darüber müsst ihr offen und ehrlich mit eurem Partner sprechen. Wie fühlt ihr euch dabei? Was wünscht ihr euch? Wer hat Ängste und Bedenken, was sagt die körperliche Situation dazu, was sagen eure Ärztinnen und Ärzte dazu? Das ist keine leichte Entscheidung und die kann euch keiner abnehmen. Informiert euch am besten über alle Möglichkeiten, wenn ihr euch beide sehr unsicher seid und die Bedenken die Freude überwiegen.

Auch eine Abtreibung ist in dem Alter keine Seltenheit. Legal ist dies in Deutschland bis zur 12. Woche. Danach ist es bei medizinischer Indikation noch unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Wenn das für euch nicht infrage kommt, ihr aber das Kind eventuell nicht behalten wollt, könnt ihr euch noch über Adoption informieren. Diese individuelle Entscheidung ist so wichtig. Lasst euch Zeit dafür und sprecht das mit dem Partner alles genau durch. Es ist nie nur eine Entscheidung für eine Person, davon betroffen sind immer mehrere und nicht zuletzt das mögliche Kind.

Quellen: Wechseljahre-Verstehen, Familienplanung.de, ProFamilia, Spektrum der Wissenschaft

Psychotest: Bin ich bereit für ein Baby?

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