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Beschwerden in der Schwangerschaft

Schwangerschaftsschnupfen: Die Hormone sind schuld

Ein Schnupfen ist immer lästig. Erst recht natürlich, wenn du schwanger bist. Wie manche andere Krankheit und Beschwerde, unter denen du vielleicht leidest, kommt auch dieser Schnupfen mit der Schwangerschaft – und geht dann aber zum Glück auch wieder.

Während ein üblicher Schnupfen, den jeder bekommen kann, meistens ausgelöst wird durch Erkältung, Allergien oder Reizstoffe, ist bei einem so genannten Schwangerschaftsschnupfen die hormonelle Umstellung der Auslöser der Beschwerden. Das wiederum heißt zweierlei. Erstens: Der Schnupfen verschwindet nach der Schwangerschaft wieder. Zweitens: Es besteht kein Grund zur Sorge, denn der Schwangerschaftsschnupfen hat keine negativen Auswirkungen auf das Baby. Tröstlich, wenn auch nicht hilfreich, ist vielleicht auch die Tatsache, dass hormonell bedingter Schwangerschaftsschnupfen ziemlich häufig vorkommt. So gibt es glücklicherweise eine größere Anzahl verschiedener Behandlungsmethoden und Mittel, die sich bewährt haben.

Unangenehm, aber ungefährlich: der Schwangerschaftsschnupfen

Schwangerschaftsschnupfen – was ist der Auslöser?

Mediziner schätzen, dass bis zu 30 Prozent aller Schwangeren unter Schwangerschaftsrhinitis, so der Fachbegriff, leiden. Definitiv sind die auslösenden Faktoren noch nicht geklärt. Vermutet wird aber, dass die hormonelle Veränderung im Körper der werdenden Mutter die Beschwerden hervorruft.

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Auslöser des Schwangerschaftsschnupfens sind in erster Linie:

  1. der zigfach gestiegene Östrogenspiegel
  2. der Progesteronspiegel, teilweise mehrmals hundertfach erhöht
  3. weitere typische Schwangerschaftshormone wie hCG (humanes Choriongonadotropin)
  4. verstärkte Allergien
  5. Stress, Sorgen, negative Emotionen

Schwangerschaftsschnupfen – was sind die Symptome?

Im Unterschied zum normalen Schnupfen, der durch Erkältungsviren ausgelöst wird, läuft die Nase beim Schwangerschaftsschnupfen nicht, denn es entsteht kein Sekret. Außerdem ist er nicht ansteckend und schädigt den Fötus nicht. Ansonsten ist die Schwangerschaftsrhinitis vergleichbar mit einem normalen Erkältungsschnupfen. Darüber hinaus klagen manche Frauen über Müdigkeit, Kopfschmerzen und Gereiztheit.

Die typischen Symptome beim Schwangerschaftsschnupfen:

  1. Die Nase ist chronisch verstopft.
  2. Die Nasenschleimhaut ist stark angeschwollen.
  3. Es kommt leicht zu Nasenbluten.
  4. Die Nasenatmung ist behindert.
  5. Hinzu kommen Schnarchen und Durchschlafprobleme.

Schwangerschaftsschnupfen – was kann helfen?

Wenn du etwas gegen deine Schnupfenbeschwerden tun möchtest, hat natürlich oberste Priorität, dass die Maßnahmen sicher sind – für Kind und Mutter. Dazu zählen nicht Nasensprays mit dem Wirkstoff Xylometazolin, da dieser bei längerem Gebrauch anhängig macht und die Nasenschleimhaut noch mehr austrocknet. Nasensprays ohne Nebenwirkungen sind hypertone Meerwassersprays, Pflegesprays mit Hyaluronsäure und homöopathische Nasensprays. Homöopathische Präparate haben kaum Nebenwirkungen und sind daher in der Regel für Schwangere sehr gut verträglich. Gerade Schnupfen kann in vielen Fällen überaus erfolgreich mit Homöopathie behandelt werden. Da du als Schwangere keine Tropfen auf Alkoholbasis nehmen solltest, empfehlen sich Globuli. Auf jeden Fall aber solltest du die Einnahme mit deinem Arzt, Heilpraktiker oder der Hebamme besprechen. Und natürlich können auch einige gute, altbewährte Hausmittelchen helfen.

Hausmittel, die deine Schnupfenbeschwerden lindern können:

  • Kompressen mit frischen Zitronenscheiben. Sie lösen die Nasenverstopfung.
  • Scharfe Speisen wie Chili, Rettich oder Ingwer - Achtung: Nur in Maßen! Sie öffnen die Atemwege.
  • Inhalationen mit heißem Wasserdampf. Sie lassen die Nasenschleimhäute abschwellen. Als Inhalationszusatz eignen sich jedoch nur ausgewählte, schwangerschaftsverträgliche ätherische Öle wie beispielsweise Lavendelöl.
  • Heiße Suppen. Sie haben wegen der warmen, aufsteigenden Dämpfe auch eine Art Inhalationseffekt. Besonders empfehlenswert sind Hühnersuppen, da sie zusätzlich entzündungshemmend wirken.
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Erleichterung versprechen auch diese Verhaltenstipps:

  1. Ausreichend trinken: Der zusätzliche Flüssigkeitsbedarf in der Schwangerschaft liegt bei etwa 1,5 Liter, über den Tag verteilt. Im Normalfall sollte ein Erwachsener täglich 1,5 bis 2,5 Liter trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees.
  2. Die Raumtemperatur regulieren: Zwischen 20 und 22 Grad Celsius sind bei Schwangerschaftsschnupfen am verträglichsten.
  3. Für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen: Zwischen 50-80 Prozent sind optimal.
  4. Mit erhöhtem Kopfkissen schlafen: Das vermindert den Druck in der Bauchhöhle. Du kannst freier atmen und hast auch weniger Magenprobleme.
  5. Leichtes körperliches Training: Dadurch können die Atemwege erweitert und die Symptome gelindert werden. Den Trainingsplan solltest du jedoch vorher unbedingt mit einem Gesundheitsexperten besprechen.
  6. Saunabesuch: Wenn du es verträgst, können auch Saunagänge helfen – doch in Maßen:
  • nicht in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten
  • nicht zu lange Aufenthalte
  • nicht zu heiße Temperaturen
  • beim ersten Gefühl von Unwohlsein die Sauna verlassen

Schwangerschaftsrhinitis ist eines von mehreren Übeln, die dich als werdende Mutter plagen können. Doch wenn er auch lästig ist: Für Mutter und Kind ist der Schwangerschaftsschnupfen zum Glück ungefährlich. Auch eine Ansteckungsgefahr besteht erfreulicherweise – wie beim Heuschnupfen in der Schwangerschaft – nicht.

Bildquelle: Getty Images