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Woran du erkennst, dass das Wasser in den Beinen während deiner Schwangerschaft gefährlich wird

Schwangerschaft Wasser in den Beinen: Schwangere hält ihr Bein
© Getty Images/Nattakorn Maneerat

Wasser in den Beinen während der Schwangerschaft? Im Sommer kann die Hitze die Beschwerden verstärken. Mit diesen 12 einfachen Tipps kannst du Schwellungen lindern und dich wieder wohler fühlen. Plus: Woran du erkennst, wenn die Wassereinlagerungen ein ernstzunehmendes Symptom sind.

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Warum ist Wasser in den Beinen im Sommer noch schlimmer?

In der Schwangerschaft sind die Blutgefäße geweitet, weil sie eine größere Blutmenge transportieren müssen. Das macht sie durchlässiger für Wasser, welches sich dann im Gewebe ansammelt. Bei hohen Temperaturen lagert der Körper noch mehr Flüssigkeit ein, um sich abzukühlen – die Schwellungen werden stärker. Dazu kommt, dass die wachsende Gebärmutter stark auf das Becken drückt, was den Blutrückfluss erschwert.

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12 Tipps, die dir im Sommer bei Wasser in den Beinen helfen

Wasser in den Beinen und Füßen gehört also im Sommer zu den nahezu unvermeidbaren Schwangerschaftsbeschwerden. Doch es gibt einiges, was du tun kannst, um die hitzebedingt verstärkten Beschwerden zu lindern.

#1 Schwimmen

Wenn du bei Hitze viel sitzt oder stehst, sammelt sich das Wasser in den Beinen. Dann hilft Bewegung, die Flüssigkeit wieder in den Körper zu pumpen. Besonders empfehlenswert im Sommer sind Schwimmen und Aquafitness – das Wasser hat gleichzeitig eine komprimierende Wirkung.

Kein Pool in Sicht? Für zu Hause empfiehlt sich die "Venenpumpe". Dafür mit ausgestreckten Beinen hinsetzen und die Zehen 1 Minute pro Bein abwechselnd strecken und flexen. Auch mit der Fußsohle einen Igelball auf dem Boden herumzurollen kann helfen, gerne mehrmals täglich.

#2 Beine hochlegen

Bewegung ist also super, doch auch die "Relax-Strategie" hilft gegen Wassereinlagerungen in den Beinen. Dafür so oft es geht ab auf den Balkon und die Beine im Liegestuhl hochlegen. So fließt das Blut aus den Beinen wieder zurück in den Körper. Auch nachts die Unterschenkel gerne erhöht lagern – und zwar höher als dein Becken.

#3 Richtig trinken

Ist es sehr heiß, solltest du bis zu 3 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke pro Tag zu dir nehmen. Damit unterstützt du deinen Stoffwechsel und deinen Kreislauf, der in der Schwangerschaft sehr empfindlich ist. Aber Achtung: Keinesfalls entwässernde Tees trinken oder Entwässerungstabletten einnehmen! Durch diese wird möglicherweise das Blut verdickt, was zu einer gefährlichen Thrombose führen kann. Auch die Fruchtwasserbildung wird negativ beeinflusst.

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#4 Wechselduschen

Warm-kalte Wechselgüsse von den Füßen bis zu den Schenkeln helfen dabei, dass sich die Venenklappen schließen und der Blutrückfluss verbessert wird. So geht's:

  • Fange am rechten Fußrücken an. Von hier aus den 36-38°C warmen Wasserstrahl an der Außenseite des rechten Beines nach oben bis zur Leiste entlangführen. Lass das Wasser so lange auf diesen Bereich fließen, bis er gut durchwärmt ist. Dann den Strahl an der Beininnenseite entlang abwärts führen.
  • Nun den Vorgang mit 18-20°C kaltem Wasser wiederholen. Den kalten Wasserstrahl für ca. 5-8 Sekunden auf den Leistenbereich gießen und dann den Strahl wieder über die Innenseite des Beins zum Fuß führen.
  • Jetzt ist das linke Bein an der Reihe: erst warm, dann kalt.
  • Am Schluss die rechte und linke Fußsohle kalt abbrausen.

Die Warm- und Kaltanwendung jeweils einmal auf jeder Seite wiederholen, dabei immer mit der Kaltphase enden. Sorgt für einen sommerlichen Frischekick.

#5 Massagen mit erfrischendem Öl

Du kannst deine Beine mit sanftem Druck von unten nach oben ausstreichen, um den Rückfluss des Blutes zum Herzen zu fördern. Im Sommer empfehlen sich dafür besonders kühlendes Lavendel-Zypressen- oder Citrus-Öl.

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#6 Kompressionsstrümpfe tragen

30 Grad und enge Strümpfe tragen?! Was sich erstmal strange anhört, bringt bei Wasser in den Beinen im Sommer schon ziemlich viel. Denn wenn du Kompressionsstrümpfe trägst, wird die Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen ins Gewebe geflossen ist, dorthin zurückgedrückt.

Um Wassereinlagerungen in den Beinen allerdings wirklich effektiv behandeln zu können, muss der Druck an den verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark sein. Die Kompressionsstrümpfe müssen dir also genau passen. Du kannst dir dazu ein Rezept bei der Frauenärztin holen und die Strümpfe dann in der Apotheke oder im Sanitätshaus anpassen lassen. Am besten ziehst du sie schon morgens im Bett an, wenn die Beine noch nicht geschwollen sind.

#7 Lymphdrainage

Die Wassereinlagerungen in den Beinen verursachen dir starke Schmerzen? Dann sprich doch deine Frauenärztin wegen einer Lymphdrainage an. Sie kann dir eine entsprechende Überweisung zum Physiotherapeuten ausstellen.

#8 Fußbäder

Auch osmotische Fußbäder wirken dem Wasser in den Beinen entgegen. Mische dazu eine Handvoll Totes Meer Badesalz mit 37 Grad warmem Wasser und bade die Füße und Unterschenkel für ca. 10 Minuten darin. Danach gut abtrocknen.

#9 Akupunktur

Bei der TCM-Methode werden bestimmte Punkte am Körper mit Nadeln stimuliert, um den Energiefluss und den Flüssigkeitshaushalt zu harmonisieren. Durch Akupunktur werden die Organe, die für Flüssigkeitsausscheidung verantwortlich sind – insbesondere die Nieren und die Milz – gestärkt.

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#10 Normaler Salzkonsum

Noch vor einigen Jahren riet man Schwangeren, auf Salz zu verzichten, um Wassereinlagerungen zu mildern. Mittlerweile ist das "Salzverbot" passé und es wird moderater Salzkonsum empfohlen. Besonders im Sommer ist die Kombination mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr das beste Mittel, um den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten.

#11 Gesunde Ernährung

In der warmen Jahreszeit ist das Angebot an frischem Obst und Gemüse besonders groß – perfekt, um Ödeme positiv zu beeinflussen. Ein hoher Kaliumgehalt, etwa in erfrischenden Wassermelonen und leckeren Bananen, sowie eiweißreiche Kost (Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen, Haferflocken, Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier) sind gut gegen Wasser in den Beinen. Lebensmittel und Gewürze wie Reis, Spargel, Gurke, Lauch, Sellerie, Petersilie, Äpfel, Birnen und Ananas wirken sogar entwässernd.

#12 Sauna

Sauna im Sommer? Das Redaktionsnetzwerk Deutschland empfiehlt genau das – weil der Organismus dann an hohe Temperaturen besser gewöhnt ist. Als Schwangere solltest du den Tipp allerdings nur beherzigen, wenn du auch vor der Schwangerschaft schon regelmäßig in die  Sauna gegangen bist. In diesem Fall können Saunagänge dir helfen, Wassereinlagerungen zu lindern. Was du dabei allerdings unbedingt beachten solltest, zeigt unser Video:

Charoline Bauer

Mein Geheimtipp

Ich hatte in der ersten Schwangerschaft mit wirklich starken Wassereinlagerungen zu kämpfen und keiner der oben genannten Tipps hat geholfen. Bei meiner zweiten Schwangerschaft habe ich natürlich keinen Bock auf das gleiche Prozedere gehabt. Da bekam ich einen Tipp und was soll ich sagen – ich hatte nur minimale Wassereinlagerungen bei Kind 2.

Was habe ich gemacht? Meine Proteinzufuhr hochgefahren, in dem ich jeden Tag ein Eiweißshake getrunken habe (eines ohne Zucker und so konnte ich auch gleich die 6 Datteln für eine leichtere Geburt unterbringen). Ob bewiesen oder nicht, diesen Tipp gebe ich seither all meinen schwangeren Freundinnen und auch da hat es immer geholfen.

Charoline Bauer
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Sind Wassereinlagerungen in den Beinen in der Schwangerschaft gefährlich?

Vor allem im Sommer kann Wasser in den Beinen wirklich unangenehm und manchmal auch schmerzhaft sein. In der Regel sind die Wassereinlagerungen aber eine normale Begleiterscheinung einer Schwangerschaft und erstmal nicht gefährlich.

Bitte geh trotzdem zur Ärztin, wenn du starke Schmerzen hast. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung warnt vor allem vor einseitigen Schwellungen. Wenn nur ein Bein plötzlich schmerzhaft anschwillt und sich rötet, kann das auf eine Thrombose hindeuten. Auch ein hoher Blutdruck (höher als 140/90) oder Kopfschmerzen in Kombination mit den Wassereinlagerungen sind ein Warnsignal. Geh bitte umgehend zum Arzt, um eine Präeklampsie auszuschließen.

Sofort ärztliche Hilfe brauchst du auch, wenn das Wasser in den Beinen auch nachts nicht weniger wird und die Wassereinlagerungen zusätzlich an den Fingern und im Gesicht auftreten und sehr stark sind. Vor allem, wenn diese Symptome von Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen oder Schmerzen im rechten Oberbauch begleitet werden, ist dies ein möglicher Hinweis auf das gefährliche HELLP-Syndrom.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen aber natürlich keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.