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Die 17 besten Tipps gegen geschwollene Füße in der Schwangerschaft

Geschwollene Füße Schwangerschaft
© Getty Images/IK Photoart

Geschwollene Füße gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft. Was du gegen die Wassereinlagerungen tun kannst, wann du mit ihnen rechnen musst und bei welchen zusätzlichen Symptomen du zum Arzt gehen solltest.

Warum habe ich in der Schwangerschaft geschwollene Füße?

Mit einer Schwangerschaft wächst nicht nur der Babybauch; auch andere Körperregionen nehmen bisweilen an Umfang zu. Unter geschwollenen, manchmal auch schmerzenden Füßen und Knöcheln leiden zwei von drei Schwangeren, das ist also ganz normal und du brauchst dir keine Sorgen zu machen.

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Der Grund dafür liegt in den Wassereinlagerungen, auch Ödeme genannt. Das Blutvolumen in der Schwangerschaft steigt, gleichzeitig sinkt aufgrund der Schwangerschaftshormone der Widerstand der Blutgefäße. Flüssigkeit kann nun leichter aus dem Blutkreislauf aus- und in die Zellzwischenräume im Bindegewebe eintreten. Hinzu kommt ab dem Ende des 2. Trimesters das zunehmende Gewicht der Gebärmutter, das zu einer Erweiterung der Venen im Becken führt. Damit kann das Blut aus den Beinen nicht mehr so gut in den Oberkörper fließen und staut sich zurück. Durch die Schwerkraft sind vor allem die Füße von diesen Wasseransammlungen betroffen. Wenn du unter Krampfadern leidest, werden geschwollene Füße leider zusätzlich begünstigt.

Diese 17 Maßnahmen und Hausmittel helfen gegen geschwollene Füße in der Schwangerschaft

Auch wenn geschwollene Füße in der Schwangerschaft normal sind – angenehm sind sie nicht. Sie können schon ganz schön schmerzen, in den Schuhen drücken und uns vor allem in unserer Bewegungsfreiheit einschränken. Die schlechte Nachricht: Ganz vermeiden lassen sich die Wassereinlagerungen meist nicht. Die gute Nachricht: Es gibt einiges, das du tun kannst, um ihnen vorzubeugen und sie zu lindern.

  1. Kompressionsstrümpfe tragen: Durch Kompressionsstrümpfe kann die Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen ins Gewebe geflossen ist, dorthin zurückgedrückt werden. Um Wassereinlagerungen in den Beinen und Füßen wirklich effektiv behandeln zu können, muss der Druck an den verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark sein. Die Füße brauchen am meisten Unterstützung, da sie am weitesten vom Herz entfernt sind und es daher mehr Kraft erfordert, das Blut aus den Venen zum Herz zurück zu drücken. Damit der Druck wirklich stimmt, müssen Kompressionsstrümpfe genau passen. Du kannst dir dazu ein Rezept bei der Frauenärztin holen und die Strümpfe dann in der Apotheke oder im Sanitätshaus anpassen lassen. Am besten ziehst du die Kompressionsstrümpfe schon morgens im Bett an, wenn die Füße noch nicht geschwollen sind, und trägst sie den ganzen Tag. Leider schwitzt man bei Hitze darin ziemlich stark. Also bei genau dem Wetter, das geschwollene Füße noch begünstigt...
  2. Füße hochlegen: Bei jedem Wetter angenehm ist dagegen die "Relax-Strategie", das heißt, öfter mal die Füße hochlegen. So fließt das Blut aus den Füßen wieder zurück in den Körper. Auch nachts die Füße gerne erhöht lagern – und zwar höher als dein Becken.
  3. Fußbäder: Besonders effektiv wirken osmotische Fußbäder den Wassereinlagerungen entgegen. Mische dazu eine Handvoll Totes Meer Badesalz mit 37 Grad warmem Wasser und bade die Füße für ca. 10 Minuten darin.
  4. Kneippkuren: Warm-kalte Wechselgüsse von den Füßen bis zu den Schenkeln sorgen dafür, dass sich die Venenklappen schließen und der Blutrückfluss verbessert wird. Anleitung: Beginne am Fußrücken. Führe 36-38 Grad warmes Wasser an der Außenseite des rechten Beines nach oben bis zur Leiste. Hier so lange verweilen bis der Bereich gut durchwärmt ist. Dann das Wasser an der Beininnenseite entlang abwärts führen. Nun das Ganze mit 18-20 Grad kaltem Wasser wiederholen. An der Leiste für ca. 5-8 Sekunden verweilen und dann das Wasser wieder über die Innenseite zum Fuß gießen. Anschließend ist das linke Bein an der Reihe. Am Schluss die rechte und linke Fußsohle kalt abgießen. Die Warm- und Kaltanwendung jeweils einmal wiederholen und immer mit der Kaltphase enden. Danach kannst du die Füße mit warmen Socken, Bewegung oder einer Fußmassage wieder wärmen, wenn du magst. Achtung: Wenn du an Nieren- oder Blasenbeschwerden, Herz- oder Gefäßerkrankungen, einem niedrigem Blutdruck oder Durchblutungsproblemen leidest, frage vor der Kneippanwendung bitte erst deine Ärztin.
  5. Fußmassagen: Eine Massage gegen geschwollene Füße sollte immer in Richtung Herz erfolgen, um die Lymphflüssigkeit abzuführen. Auch eine Fußreflexzonenmassage oder der Einsatz eines Igelballs kann gegen Wassereinlagerungen helfen. Hebammen schwören zum Massieren auf Lavendel-Zypressen- oder Citrus-Öl und pflegende Salbe mit Rosskastanienextrakt.
  6. Bewegung: Vor allem, wenn du viel sitzt oder stehst, sammelt sich das Wasser in den Füßen. Bewegung hilft, die Flüssigkeit wieder in den Körper zu pumpen. Die bekannteste Übung dafür ist die Venenpumpe. Dafür mit ausgestreckten Beinen hinsetzen und die Zehen 1 Minute pro Bein abwechselnd strecken und flexen. Auch Füße kreisen kann helfen, gerne mehrmals täglich. Das ist dir zu langweilig? Besonders empfehlenswert in der Schwangerschaft ist auch sanfter Sport, z. B. Spaziergänge, Schwangerschaftsgymnastik und Yoga-Einheiten. Super sind auch schwimmen und Aquafitness – das Wasser hat gleichzeitig eine komprimierende Wirkung.
  7. Gut sitzen: Beim Sitzen kannst du darauf achten, die Beine regelmäßig auszustrecken und immer wieder zu bewegen. Bitte nicht übereinanderschlagen, um die Durchblutung der Füße nicht zu behindern. Auch Positionen, in denen die Füße lange nebeneinander stehen, z. B. auf langen Autofahrten sind ungünstig. In dem Fall viele Pausen einlegen und die Beine vertreten.
  8. Keine enge Fußbekleidung: Bündchen, die einen Abdruck an den geschwollenen Füßen hinterlassen, oder enge Schuhe sind noch zusätzlich unangenehm. Daher auf lockere Bekleidung sowie bequeme, flache Schuhe achten oder im Sommer einfach öfter barfuß laufen.
  9. Kühlen: Verschaff dir Kühlung – z. B. mit Quarkwickeln, Coolpacks oder Franzbranntwein.
  10. Akupunktur: Viele Hebammen bieten Akupunktur während der Schwangerschaft an, die auch gegen Ödeme in den Füßen sehr effektiv sein kann.
  11. Lymphdrainage: Wenn du unter den geschwollenen Füßen sehr leidest, kann dir eine Lymphdrainage helfen. Sprich deine Frauenärztin an, ob sie dir eine Überweisung zum Physiotherapeuten ausstellen kann.
  12. Kinesiotape: Die bunten Baumwollbänder können Wassereinlagerungen an den Füßen entgegenwirken. Durch das elastische Tape werden Lymph- und Blutfluss angeregt.
  13. Viel trinken: Ohnehin schon zu viel Wasser im Körper und dann auch noch trinken?! Ja, genau. Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, vorzugsweise mindestens 2-3 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke, unterstützt den Stoffwechsel und den Kreislauf, der in der Schwangerschaft sonst gern mal schlapp macht. Achtung: Bitte auf entwässernde Tees auf jeden Fall verzichten! Dadurch kann das Blut zu dick werden, was dir und deinem Baby schaden kann.
  14. Salz: Früher riet man Schwangeren dazu, auf Salz zu verzichten, um Wassereinlagerungen gegenzuwirken. Heute gilt das als überholt. Ganz normaler Salzkonsum in Kombination mit ausreichender Flüssigkeitszuführ helfen, den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten.
  15. Gesunde Ernährung: Manche Lebensmittel und Gewürze wie Reis, Spargel, Gurke, Lauch, Sellerie, Petersilie, Äpfel, Birnen und Ananas wirken entwässernd und können die Ödeme so positiv beeinflussen. Auch kaliumreiches Gemüse und Obst wie Süßkartoffeln, Feldsalat und Bananen sowie eiweißreiche Kost (Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen, Haferflocken, Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier) sind gut gegen Wassereinlagerungen.
  16. Homöopathie: Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit nicht bewiesen, dennoch machen viele Frauen bei geschwollenen Füßen positive Erfahrungen mit homöopathischen Mitteln, z. B. mit Aesculus Prunus comp. Essenz zum Einreiben oder Renes/Borago comp. Globuli.
  17. Sauna: Wenn du eine erfahrene Saunagängerin bist, kann das Schwitzen dir helfen, Wassereinlagerungen zu lindern. Was du beim Thema Sauna in der Schwangerschaft allerdings unbedingt beachten solltest, zeigt unser Schnell-Check:
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Ab wann kann es in der Schwangerschaft zu geschwollenen Füßen kommen?

Die meisten Frauen klagen insbesondere im 3. Trimester über geschwollene Füße. In seltenen Fällen können die Ödeme schon in der Frühschwangerschaft auftreten, als Schwangerschaftsanzeichen gelten sie aber nicht. Abends, nach langem Sitzen oder Stehen, und bei Hitze sind die Beschwerden meist am stärksten.

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Geschwollene Füße in der Schwangerschaft: Wann zum Arzt?

In der Regel sind geschwollene Füße in der Schwangerschaft ungefährlich und auch nicht gänzlich zu vermeiden. Diese Symptome solltest du allerdings umgehend ärztlich abklären lassen:

  • Einseitige Schwellung: Wenn nur ein Fuß oder Bein plötzlich schmerzhaft anschwillt und sich rötet, kann das auf eine Thrombose hindeuten.
  • Hoher Blutdruck: Kommt zu starken Wassereinlagerungen ein Blutdruck höher als 140/90, ggf. verbunden mit Kopfschmerzen, dazu, kann eine Präeklampsie vorliegen.
  • Bei sehr starken Schwellungen: Wenn die Wassereinlagerungen auch nachts nicht zurück gehen, zusätzlich an den Fingern und im Gesicht auftreten und sehr stark sind, geh bitte sofort zum Arzt. Vor allem wenn diese Symptome mit Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen oder Schmerzen im rechten Oberbauch einhergehen. Das kann auf das HELLP-Syndrom hinweisen.

Wie lange bleiben geschwollene Füße nach der Schwangerschaft?

Wenn sich dein Hormonspiegel nach der Geburt deines Babys wieder auf "nicht schwanger" eingestellt hat, verschwinden die Wassereinlagerungen normalerweise. Nicht wundern: Zu Beginn des Wochenbetts können sie evtl. sogar erstmal stärker werden, das ist normal. In den kommenden Wochen wird das überschüssige Wasser aber dann durch vermehrten Harndrang und Schwitzen ausgeschieden und du bist die Ödeme los. Die geschwollenen Füße bleiben dir also glücklicherweise nicht erhalten. Was aber tatsächlich sein kann, ist dass du nach der Schwangerschaft größere Füße hast als davor!

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: gesundheit.de, Kneipp-Bund

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