Eine Frau aus Bayern entging nur knapp einer Haftstrafe, weil sie gegenüber einem Autofahrer gewalttätig wurde. Das Pikante: Die schwangere Frau hat bereits wiederholt Straftaten begangnen – immer dann, wenn sie ein Kind erwartete.
13 Monate auf Bewährung für Schwangere
Stefanie L. aus dem bayerischen Cham wurde laut RTL.de vom Gericht zu 13 Monaten auf Bewährung verurteilt: Sie verpasste einem Autofahrer eine Ohrfeige. Ihre Begründung: Wenn sie schwanger sei, würde sie sich immer wieder sehr leicht provozieren lassen und ausrasten.
Dann würden mit ihr alle Hormone durchgehen und sie hätte eine ganz kurze Zündschnur. Dies sei auch im aktuellen Fall so gewesen. Die Richterin ließ aufgrund ihrer Schwangerschaft mildernde Umstände gelten und verurteilte die 23-Jährige "nur" zu 13 Monaten auf Bewährung. Sonst hätte die vierfache Mutter tatsächlich in den Knast gemusst. Doch ihr Verhalten war keine Ausnahme.
Immer wenn sie schwanger ist, rastet die junge Frau aus
Diese Tat sei kein Einzelfall gewesen. Die junge Frau sei sogar im letzten Jahr gegenüber ihrem Freund handgreiflich geworden und habe ihm mit dem Maxi Cosi zugesetzt. Damals sei sie ebenfalls auch zu einer Bewährungsstrafe von 8 Monaten wegen Körperverletzung verurteilt worden. Ihre Aggressivität richtete sie bis dahin bereits mehrfach gegenüber Fremde und jedes Mal geschah es, während sie schwanger war. Doch dass sie nun auch gegenüber ihrem Partner so handgreiflich wurde, dass sie ihn verletzte, war auch für sie vollkommen neu.
"(...) bei der vierten Schwangerschaft wurde mein Gemütszustand noch schlimmer. Da habe ich sogar meinen Freund angegriffen und wurde auf Bewährung verurteilt wegen Körperverletzung und schwerer Körperverletzung. Und jetzt auch wieder wegen Körperverletzung und Nötigung."
Stefanie L., RTL.de
Therapie und der Wunsch, nicht mehr schwanger zu werden
Ihre Straftaten beging sie immer wieder während ihrer Schwangerschaften. Da sah ihre Anwältin einen eindeutigen Zusammenhang und auch die Richter. Daher macht die Bayerin jetzt eine Therapie, um ihre Gefühlswelt besser in den Griff zu bekommen und Techniken zu lernen, um ihre Impulse besser zu kontrollieren. Denn dass es so weit kommen muss, dass ihre Impulse sich in Gewalttaten und Straftaten äußern, kann verhindert werden.
Sie fühlt sich deswegen laut RTL so schlecht, dass sie sich jetzt keine weitere Schwangerschaft wünscht. Die Angst sei groß, dass es wieder passiert, eben weil es schon so oft vorkam. Doch sind das nur die Hormone? Stefanie gibt an, dass sie eigentlich nicht aufbrausend sei, aber gesteht auch sehr eifersüchtig zu sein.
Ausnahmezustand Schwangerschaft: Keine Ausrede für Straftaten
Bei fast jeder Frau spielen die Hormone verrückt, wenn sie ein Kind erwartet. Stimmungsschwankungen und eine große Emotionalität sind häufig normal. Doch bei manchen Frauen kann die hormonelle Umstellung sich eben auch noch stärker auswirken. Wer unter sehr dunklen, depressiven Gedanken in der Schwangerschaft leidet, sollte sich ebenso Rat holen wie Frauen, die ähnlich wie Stefanie vielleicht ein sehr impulsives Verhalten bekommen.
Eigenschaften, die vielleicht so schon vorkommen, können im Ausnahmezustand einer Schwangeren dann nochmal verstärkt werden. Hier kann man mittels einer Therapie oder auch Medikamenten entgegensteuern. Denn eine Ausrede für das Begehen einer Straftat sind die Hormone natürlich nicht. Frauen, die ihr Verhalten derart in der Schwangerschaft verändern, müssen sich Hilfe holen. Eine erste Anlaufstelle wäre dafür eure Gynäkologin oder Frauenarzt und die Deutsche Depressionshilfe.
Bildquelle: Getty Images/SolStock
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